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Hoffnungen und Erwartungen zur IMA 2009

Ich erwarte gar nichts. Jedenfalls nichts Gutes.

Aber ich hoffe etwas. Ich hoffe, dass die Verantwortlichen bei den GSG-Herstellern gelegentlich in unser fröhliches, kleines Forum reinschauen und auch mal lesen, wie die jüngere Entwicklung der GSG von einem Teil der Spieler gesehen wird. Hoffentlich haben sie dann auch bemerkt, wie eine ganz bestimmte, oft sehr destruktive Stimmung allein dadurch erzeugt wird, dass ein Spiel, das eigentlich als ein "kleines" gedacht ist, in einen üblen und überwiegend freudlosen Zock verwandelt wird, bei dem sich viele ziemlich abgezockt fühlen. Vielleicht kommt dann ja auch mal etwas operative Planung auf, die nicht nur von 12 Uhr bis Mittag geht, weil man erkennt, dass man das "kleine Spiel" nicht zu einem undurchschaubaren Zock umgestalten sollte, dessen Vorbild solche halbseidenen Dinge wie die Einwahlshows von 9live zu sein scheinen. Wenn auf der Grundlage solcher Einsicht wieder etwas "Spielerisches" in das Spiel käme, wäre nicht nur den Spielern gedient, sondern allen Beteiligten.

 

Aber ehrlich gesagt, ich habe die Hoffnung schon aufgegeben, bevor sie auch nur so richtig aufkeimte. Die GSG-Hersteller scheinen wild entschlossen zu sein, dem "kleinen Spiel" das Grab zu schaufeln -- wegen einiger kurzfristiger Vorteile. Natürlich wird das Spiel der nächsten Generation der GSG aufwändiger, multimedialer, bunter präsentiert, aber dass das Spiel nur noch vorgetäuscht ist, dass es sich letztlich nur um die Anzeige eines für den Spieler nicht transparenten Programmablaufes handelt, das wird trotz aller Bemühung um allsinnliche Geiststopfung unübersehbar bleiben. Erst, wenn man sich eine Generation von Zockern herangezüchtet hat, deren so geweckte Erwartungen besser durch ein Casino oder ein zwielichtiges Internet-Angebot erfüllt werden, erst wenn selbst besonnene, nicht zu Vorurteilen neigende Menschen beim Anblick einer Spielhalle spontan an Kontrollverluste und suchtartiges Zocken denken müssen, erst dann werden die derzeitigen GSG-Hersteller wohl bemerken, dass der kurzfristige Gewinn langfristig zu einem hohen Preis erkauft wurde -- und dass man diese Dummheit mit allem Marketing-Gefasel nicht mehr wettmachen kann.

Das Gastro-Thema fügt sich hier nahtlos ein. Niemand, der seine Gäste (die ja in diesem Fall nicht zum Zocken, sondern aus einer eher sozialen Bedürftigkeit kommen) auch nur ein bisschen gern hat, wird ihnen die real existierenden Kisten der Jetztzeit vor die Nase setzen. Das Spielen in Gaststätten ist schon so gut wie tot.

Ich sage es ja: Ich erwarte gar nichts.

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