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Skriver, Lars K.


Am 7. April feiert Lars K. Skriver (1908) , Hamburg, seinen 65. Geburtstag. Anlaß genug, um eine kleine Rückschau zu halten.Skriver Lars

Lars K. Skriver stammt aus einer einst in Dänemark ansässigen Familie, die eine Reederei unterhielt. Bereits 1890 begann man mit einer Firmengründung in London, um den Export von Lebensmitteln von Dänemark nach England aufnehmen zu können. Strenge Einfuhrbestimmungen aber zwangen dazu, zwei Jahre später in Hamburg die Firma noch einmal zu gründen, wobei man sich schließlich auf die Verschiffung von Schlachtvieh hauptsächlich nach England spezialisiert hatte. Der jetzige Firmeninhaber Lars K. Skriver hatte in Cuxhaven das Reederei- und Schiffsmaklergeschäft erlernt und wurde, wie es in Hamburg bei Kaufmannssöhnen üblich war, zur Vertiefung des Erlernten nach England geschickt. Eigentlich war der Weg vorgezeichnet, doch es sollte anders kommen.

Der zweite Weltkrieg war vorüber, doch die Schiffe der Reederei Skriver fuhren noch. Man lebte von Staatsaufträgen. Als aber 1953 der Handel liberalisiert wurde und der Transportvertrag mit der britischen Rheinarmee zur Versorgung ihrer Truppen mit dänischem Schlachtvieh auslief, ging es auch mit der Reederei zu Ende. Hinzu kam das Alter der bereederten Schiffe: Sie waren in den Jahren 1884, 1890 und 1904 gebaut worden. Es stellte sich nunmehr die Frage, ob man neue Schiffe bauen und sich mit Millionen Mark Verbindlichkeiten belasten sollte.

In diesem Jahr 1953 hatte auch Lars K. Skriver von Kristen Knuudgard, der 1956 auf seinem Ruhesitz nahe Kopenhagen verstarb, die Firma übernommen. Wenn Skriver an dieses Jahr zurückdenkt, erzählt er: "Wir hatten einige Aktenordner dick voll. Alles Schriftverkehr darüber, in welcher Branche wir uns jetzt umtun sollten." Nach vielen Überlegungen zusammen mit seiner Prokuristin Yra Brandes schälten sich bei Lars K. Skriver folgende Schwerpunkte heraus: einen großen Kreis von Einzelkunden fürs erste. Vorher hatte man es mehr oder weniger mit einer Dienststelle zu tun gehabt. Dann kam: nicht zu viele Kredite und schließlich: kein großes, den Etat belastendes Warenlager. Skriver: "Die Anregungen, uns näher mit der Automatenbranche zu beschäftigen, kamen eigentlich durch ein Schreiben von Alois Daniek aus Hannover." So kam es schließlich zur Gründung der ersten Spielhalle, und der ehemalige Reeder wurde auch in eben diesem Jahr 1953 zum Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Automaten-, Sport- und Spielhallenbesitzer gewählt.

Da war es geschafft; man hatte sich ein neues Fahrwasser gesucht und verstand es, darin seinen Weg zu nehmen.
Und für Lars K. Skriver, der heute im Spielhallenbeirat des ZOA ist, gilt nach wie vor die Devise: "Die Spielhallen waren und bleiben die Visitenkarte der Automatenbranche."

Immer bemüht, Neues zu bringen, brachte Skriver eines Tages von einer Reise durch die Vereinigten Staaten die Idee der Stiftung Delphin mit, die ihn begeisterte. Zuerst faßte man damit in Hamburg Fuß, heute ist die Stiftung für das ganze Bundesgebiet zuständig und betreut körperbehinderte Kinder, im wesentlichen Kinder, die contergangeschädigt sind.

Und Skriver spannte für den guten Zweck seine Spielhallen ein. In jeder Halle steht ein Gerät mit dem Hinweis, daß der Reinerlös der Stiftung zugute kommt. Eine Idee, die Schule machte und der sich andere Spielhallenbesitzer anschlossen. Bisher sind 50.000 Mark in die Kassen der Stiftung geflossen, und es ist das feste Ziel des Jubilars, die Grenze von 100.000 Mark zu überschreiten.

Zum 75jährigen Bestehen der Firma, das im April 1967 gefeiert wurde, sagte Lars K. Skriver damals dem "Automaten-Markt": "Panem et circenses, die Forderung im alten Rom ist heute gleich notwendig. Unsere Firma hat sie in geradezu klassischer Weise erfüllt. Sechzig Jahre lang sorgte sie für Brot und danach für Spiele."

(Artikel von 1973)

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