Dienstag, April 16, 2024
   
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Münzprüfer Fachwissen Teil 4

Muenzpruefer4In diesem Kapitel wird die Prüfung der 1-DM-Münze und der Pfennig-Münze im Mehrkanal-Münzprüfer beschrieben. Außerdem gibt der Autor auch Tips für die Reinigung.

Wie in Abbildung 18 dargestellt, durchläuft der Prüfling - die 1-DM-Münze - als im Durchmesser kleinere Münze die 2-DM-Waage (schwarze Linienfüh­rung Abbildung 18) und wird von der darunterliegenden Waage, welche werkseitig für die 1-DM-Münze (Durchmesser und Gewicht) kali­briert ist, aufgefangen. Die Abtastung der 1-DM-Münze entspricht der glei­chen Prüfmethode wie im 2-DM-Be­reich angewandt.

 

 

Bei korrekter Münzgröße und mi­nimalem, der 1 DM entsprechendem Gewicht, schwenkt die Waage um etwa 90 Grad aus und leitet den Prüf­ling auf der Laufbahn in das Magnet­feld eines starken Dauermagneten. Unterschiedlich zu anderen „Münz­metallen" wird die 1-DM-Münze von diesem Magnetfeld am wenigsten be­einflußt.

Die 1-DM-Münze verläßt die Lauf­bahn entsprechend der schwarzen Abfallkurve (Abbildung 18) und springt auf den Amboß. Vom Amboß wird die Münze reflektiert und bei korrektem Reflektionswinkel über den Dia-Hebel zurAnnahme geleitet. Am Amboß wird der Prüfling einer „Härteprüfung" unterzogen.

Weichmetall-Münzen, Bleischei­ben und andere werden an dieser Prüfstation erkannt und mit vermin­dertem „Reflex" entsprechend der strichlierten Linie in der Abbildung 18 zur Rückgabe geleitet. Um das Re­flexionsprinzip des Amboß zu ge­währleisten, ist darauf zu achten, daß die Sprungflächen schmutzfrei sind die Amboßschraube fest angezogen ist.

Münzen aus Kupfer, Messing, Sil­ber werden als „gute elektrische Lei­ter" im Magnetfeld so stark gebremst, daß sie nach Verlassen der Laufbahn zur Rückgabe geleitet werden (gestri­chelte Linienführung in Abbildung 18). Dünnere Münzen als 1 DM wer­den im Laufbahnbereich ausgeschie­den. Justage gemäß Abbildung 18 a.

An der Justierschraube kann der Laufbahnträger zur Hauptplatte ex­akt auf die Dicke der 1-DM-Münze eingestellt werden. Am Begrenzungs­hebel im Waagenbereich werden im Durchmesser größere Münzen und Scheiben festgehalten. Lochmünzen, U-Scheiben und ähnliches in 1-DM­Größe werden vom Ringfänger beim Ausschwenken der Waage erkannt und festgehalten.

Der 1-DM-Münze gleiche, jedoch gerändelte Münzen werden, wie auf Abbildung 18 b dargestellt, von einer Rändelprüffeder abgetastet, welche auf einem Kunststoffhalter (justier­bar) an der Rückseite des Münzprü­fers angebracht und der Laufrichtung des Prüflings entgegen den Außen­rand abtastet. Bei exakter Einstellung der Rändelprüffeder werden auch Bleischeiben festgehalten.

Auf Abbildung 19 ist der Prüfver­lauf der 0,10-DM-Münze mittels durchgehender schwarzer Linienfüh­rung eingezeichnet. Die 0,10-DM­Münze wird über die Umlenkung an der Hauptplatte des Münzprüfers (MP) auf die Rückseite des MP gelei­tet und gelangt zur Abmessungs- und Gewichtsprüfung in die Waage. Die Prüfmethode ist die gleiche, wie in der 1-DM-Laufbahn, wobei die Waa­genschenkel und das Gewicht an der Waage auf die 10-Pfennig-Münze ab­gestimmt sind.

Auf der Abbildung 19 a ist die 10-Pfennig-Münze im Abtastvorgang in den Waagenschenkeln dargestellt und das Festhalten einer größeren Münze am Anschlagwinkel strich­punktiert eingezeichnet. Kleinere Münzen fallen zwischen den Waagen­schenkeln hindurch, direkt zur Rück­gabe (strichlierte Linie, Abbildung 19). Dickere Münzen werden vor dem Magnetträger gehalten und durch Be­tätigung der Münzrückgabetaste aus­gestoßen und zur Rückgabe geleitet.

Der Abstand des Magnetträgers zur Hauptplatte ist so eingestellt, daß ein sicheres Passieren der 10-Pfennig­Münze gewährleistet ist. Nach Verlas­sen der Laufbahn (justierbar), Abbil­dung 19 a, springt die vorgeprüfte Münze der „schwarzen Linie" (Abbil­dung 19) folgend, über den Münz­scheider zur Annahme. Auch hier gilt die beim MP immer wieder ange­wandte „Selektionsmethode" über den Separator (Münzscheider), wo­bei die Selektion „Münz-Annahme - Münz-Rückgabe"von der waagerech­ten Lage des Münzprüfers abhängig ist. Nurwenn dies beachtet wird, kann der mechanische Münzprüfer seiner Aufgabe, „Spreu von Weizen" zu trennen, gerecht werden.

Um über die volle Laufdauer (Zu­lassung) der Geldspielautomaten,die optimale Prüfqualität zu erhalten, ist es erforderlich, eine regelmäßige Rei­nigung des Mehrkanalprüfers beim Geräte-Service mit einzubeziehen. Auf den Abbildungen 20 und 21 sind die Wartungspunkte aufgezeigt.

Auf der Abbildung 22 ist eine kom­plette Münzanlage mit NRI-4-Kanal­MP dargestellt, wie sie in Geldspiel­automaten verwendet wird.

Wartungshinweise

Nur ein sauberer Münzprüfer kann exakt und einwandfrei funktionieren. Deshalb sollte der Münzprüfer be­reits bei leichter Verschmutzung ge­reinigt werden.

Starke Verschmutzung:

  • Münzprüfer in heißes Wasser mit Spülzusatz legen
  • Mit der Bürste gründlich reini­gen
  • In heißem Wasser nachspülen und gut trocknen (eventuell mit ei­nem Fön)
  • Die verchromten Flächen mit chemischer Reinigungswatte behan­deln.

Vorteile: - gründliche Reinigung - der sich bildende Schutzfilm ist wasser­ und schmutzabweisend

Vorderseite­

Verriegelungshebel 'x' nach oben drehen

  • Laufbahnträger 'A' und Magnet­halter 'B' öffnen
  • Hauptplatte 'C', Magnethalter 'Bl'und'B2'sowie die Laufbahn Dl' und 'D2' mit einem weichen Lappen, der in Aceton oder Reinigungsbenzin getaucht wird, gründlich abreiben.
  • Haftende Eisenspäne sind mit ei­ner sogenannten Staubbürste (mit langem Borstenteil) zu entfernen.
  • Waage 'E' und Begrenzungs­hebel'F'von den Achsen nehmen
  • Die Achsen ebenfalls mit einem weichen Lappen reinigen
  • Die Buchsen von der Waage und Begrenzungshebel mit einem Pfei­fenreiniger oder Streichholz reinigen

 

Rückseite:

Abbildung 22

  • Sperrhebel 'G' entriegeln
  • Laufbahnträger 'H' aufklappen
  • Schraube '1' lösen und Sperrdraht verdrehen
  • Magnetträger 'K' abheben
  • Reinigen wie für die Vorderseite beschrieben.

Nach dem Reinigen:

  • Einen Tropfen Silicon-Schmiermittel an die Waagen- und Begren­zungshebel-Achsen geben
  • Münzprüfer nie ölen!
  • Waagen und Begrenzungshebelmüssen sich leicht bewegen
  • Bei langsamer Rückstellung deri Rückgabe muß der Münzprüfer wie der vollständig schließen.
  • Die Funktion mit einer größeren Anzahl von Münzen vor Einbau in den Automaten prüfen.

Abbildungen:

1

 

2

 

3

 

Aus dem Automatenmarkt 1991

 

 


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