Donnerstag, April 25, 2024
   
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Reparatur von Triomint-Walzenmaschinen

Wenn die Walzen nicht korrekt stoppen...

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Bei den ersten elektronischen Triomint-Geräten waren die Walzen noch nicht direkt auf den Achsen der Motoren montiert. Sie wurden von einer Scheibe mit Zentrier- und Auspendel-Einrichtung angetrieben. Diese Scheiben wiederum wurden von den Motoren über einen Zahnriemen in Bewegung gesetzt. Die Kunststoffringe in den Zentrier- und Auspendel-Einrichtungen neigen im Laufe der Jahrzehnte dazu, auszuschlagen, ja sogar weich zu werden und zu zerbröseln.

Dies hat zur Folge, dass die Walzen nicht mehr in ihren korekten Haltepositionen stoppen und angzeigte Gewinne nicht mehr gewertet werden.

 

Es gab vier Geräte, in welchen derartige Maschinen verbaut wurden. Das waren die Triomint, die Triomint Gold, die Triomint Chance und die Triomint Record.

Sind die Kunststoffringe erst einmal verschlissen, ist eine Reparatur unumgänglich. Wie das geht, wird Schritt für Schritt in diesem Artikel erklärt.

Ausgetauscht werden müssen die drei gummiartigen Ringe in den Zentrier- und Auspendel-Einrichtungen. Diese gint es natürlich nicht mehr zu kaufen und man muss improvisieren. Bewährt haben sich "Mini-Post-Gummis" von Flippergeräten (etwa 8 mm im Durchmesser und 5 mm Stärke), welche man bei jedem gut sortierten Anbieter von Flipper-Zubehör-Teilen erwerben kann. Zunächst einmal muss der Netzstecker gezogen werden. Anschließend kann die Maschine aus dem Gerät genommen werden. Das sollte eigentlich jeder selbst ohne weitere dataillierte Anleitung hinbekommen (2 Kabelverbidnungen links oben lösen, Rändelschraube zur Transportsicherung - soweit noch vorhanden - entfernen und Maschine durch Anheben der Schnappverschlüsse nach oben aus der Halterung herausnehmen). Dann kann es mit der Reparatur los gehen...

Achtung!!! Auf gar keinen Fall die Walzenbschriftung berühren! Und erst recht nicht versuchen, diese durch Reinigen optisch aufzuwerten! Farbe, Folie, Kleber und Symbolträger sind im Laufe der Jahrzehnte eine chemische Verbindung eingegangen. Berühren mit den Fingern hinterlässt defitiv unschöne Fingerabdrücke und Versuche, die Symbolträger zu reinigen haben ein Ablösen der kompletten Farbe zur Folge! Daher unbedingt äußerst vorsichtig beim Reparieren mit den Walzen umgehen. Die Maschine nur an den Metallteilen anfassen und die einzelnen Walzenmodule nur an den Halteblechen oder an den weißen Speichen der Symbolträger!

 

Die Walzenmaschine so auf den Tisch stellen, dass die Ablesemaske aus Kunstoff nach oben zeigt
und auf dem hinteren Blech liegt. Durch VORSICHTIGES Drücken an den sechs markierten Stellen
die Ablesemaske aus den dafür vorgesehenen Haltenasen ausrasten.

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Nun die Maschine auf die LINKE Seite legen, sodass man von oben auf die rechte Walze schauen kann.
Dann die vier Schrauben im Bild lösen.

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Die Maschine wiedr auf den Rücken stellen und oben die Platine für die Motoren, Lichtschranken
und Beleuchtung entfernen (wieder ein paar Kabelverbindungen und zwei Schnappverschlüsse). Des weiteren das
Stück Strebe (im Bild rechts unten markiert) herausschrauben, damit die Walzenbeschriftung keinen Schaden nimmt.

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Die Schrauben und Teile immer GUT GETRENNT zur Seite legen, damit es
beim späteren Zusammenbau nicht zu Verwechslungen kommt.

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Nun kann man das erste Wazenmodul entnehmen (rechte Walze). Ich möchte nochmals ausdrücklich anmerken, dass man
darauf achten muss, dass die Walzenbeschriftungen mit REIN GAR NICHTS in Berührung kommen (Tisch, Kabel, etc.).

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Nun die Walze auf die Seite mit der Halterung legen.

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Nun kann man das Problem erkennen...

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Jetzt den Sprengring und die Unterlegscheiben entfernen.

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Anschließend die Walzen von der Achse der Rotorscheibe nehmen und die beiden markierten Schrauben lösen.

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Nun die auf der anderen Seite der Walze das graue Kunststoffteil mit dem ausgeschlagenen Ring entnehmen.
Die an dem Kunststoffteil befindeliche Messing-Schraube NICHT entfernen und diese auch NICHT DREHEN!

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Den ausgeschlagenen Ring entnehmen.

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Wer´s orgendtlich machen möchte, entfernt noch die Reste aus der Vertiefung
für den Ring (auf dem Foto noch nicht geschehen...).

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In die Vertiefung für die Ringe nun ein Mini-Post einlegen. Die Mini-Posts sind zwar etwas dicker als die originalen
Ringe und darüber hinaus kugelförmig. Beim Zusammenschraiben werden sie aber "wie ein Brötchen zwischen
den Fingern "zusammengequetscht und haben so optimalen Halt.

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Beim Wiedereinsetzen des grauen Kunststoffteils in die Walze ist darauf zu achten, dass das
Loch des Mini-Post genau mittig sitzt.

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Nun die beiden Schrauben für das graue Kuntsstoffteil wieder einsetzen. Bevor die Schrauben fest angezogen
werden, kann der Mini-Post mittels eines dünnen Gegenstande (z. B. Spannungsprüfer nochmals) ausgerichtet werden.

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Nun noch einmal eine kurze Sichtkontrolle auf der anderen Seite, ob alles perfekt sitzt.

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Jetzt die Walze wieder auf die Achse setzen. Achtung! Dabei drauf achten, dass der Metallstift für die Auspendel- und
Arretier-Einrichtung durch den Mini-Post gesteckt wird. Alles andere funktioniert nicht und kann Schäden nach sich ziehen!
Dann den Unterlegscheiben und den Sprengring wieder an der Achse der Rotorscheibe befestigen.

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Bei den anderen zwei Walzen geht man dann genau so vor. Die zweite Walze (die mittlere...) wird aus
der Maschine genommen, indem die drei auf dem Foto markierten Schrauben entfernt werden.

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Die letzte Walze (die linke) braucht man nicht aus der maschine zu entnehmen, da sich der Symbolträger auch im eingebauten
Zustand des Walzenmoduls von der Achse der Rotorscheibe nehmen lässt. Damit das Entnehmen des Symbolträgers
möglich ist, muss das Lichtschranken-Belch zwische der linken und mittleren Walze entfernt werden (3 Schrauben).

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Sind alle drei Walzen fertig, muss alles wieder in umgekeherter Reihenfolge zusammen gebaut werden.
TIPP: Umdie Maschinen etwas geräuschärmer zu machen, kann man die schwarzen Lochscheiben (für die
Lichtschranken) mit einem kleinen bisschen Sekundenkleber (flüssig oder Gel) zusätzlich an der Walze befestigen.
Dadurch werden die Zwischenräume zwischen Symbolträger und Lochscheibe ausgefüllt und die Lochscheiben
geraten fortan nicht mehr in Vibration, was ihre Eigenschaft als Resonanzkörper deutlich verringert.

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Wenn man einmal dabei ist und die Maschine auseinander gebaut hat, kann man natürlich auch gleich die 3 Sofitten
für die Lichtschranken (12 Volt / 5 Watt) und die Birnchen für die Walzenbleuchtung (12 Volt / 2 Watt) austauschen.

 

Ich habe auch zwei Videos gemacht ("vorher und nachher").


Im ersten Video der verschlissene Kunststoffring. Der Stift, welcher die Walze auspendelt, hat zu viel Spiel, da aus dem ursprünglich passgenauen Loch ein Langloch geworden ist.



Und im zweiten Video ist der neue Gummiring eingebaut. Er sitzt fest in de Vertiefung und das mittlere Loch ist genau groß genug, dass der Metallstift hindurch passt.

Gutes Gelingen wünscht

Euer muenze

 

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