Hilfe: Monarch Garagenfund:brummt, kein Licht...

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Hochpeitscher80er
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Hilfe: Monarch Garagenfund:brummt, kein Licht...

Beitrag von Hochpeitscher80er »

Hallo liebe Mitglieder des Forums.
Es wäre nett, wenn ich durch eure Hilfe den Monarchen wieder zum Laufen bekäme.
Vorgeschichte/Ist-Situation:
In meiner Nachbarschaft hing ein Monarch (neben anderen Geräten) in einer Bastlergarage. Man hat mir das Gerät leihweise mit Kaufoption vermacht. Ich solle mal schauen, den Kasten wieder zum Laufen zu bekommen. Er wäre immer gelaufen und vor ca. 10 Jahren mit einmal nicht mehr.
Nachdem ich die Kiste erst einmal äußerlich und innen gereinigt hatte (war dreckig ohne Ende mit Nikotin, Rußablagerungen etc.) dann nach Prüfung der 4 Sicherungen den (Riegel-) Stecker rein und wie folgt stellt es sich bis heute dar:

1. Keine Beleuchtung
2. die Walzen drehen sich nicht, trotz Betrag auf Münzvorlage
3. der Ventilator dreht sich
4. der (wahrscheinlich) Motor brummt, als wenn er nicht in die Gänge kommt und schwer am kämpfen ist
5. keine Anzeige über grünes Lämpchen, dass Münzannahme möglich wäre

Folgendes habe ich gecheckt zuvor bzw. festgestellt:

a) die 4 Sicherungen sind intakt, obwohl ich die richtigen Ampere Werte nicht kenne

b) diese scheinbar anfälligen Entstörfilter an der Geräterückseite habe ich auf Durchgang gemessen- sie sind augenscheinlich intakt

c) das 10 Pfennig Röhrchen ist sehr gut befüllt

d) wenn ich manuell Sonderspiele einstelle, dann leuchtet das jeweilige Feld im Tableau. Es wird nach Trennung der Stromzufuhr und Wiedereinschalten durch die zuständige Spule dann jeweils einen runtergezählt. Analog verhält es sich mit manuell eingestellten Super-Sonderspielen.

e) dieses Kabel hier ist lose: wo gehört es hin, welche Funktion hat es? Ich hatte es an die zu erkennende Stelle angelötet und danach den Eindruck, dass über dieses Kabel eventuell die Beleuchtung für die Felder der Super-Chancen beleuchtet werden, welche zuvor nicht gingen. Denkbar? Und vor allem - hatte ich die richtige Stelle zum Anlöten getroffen? Sah zumindest nach In-Augenscheinnahme so aus. Hier auf dem Foto ist das Kabel schon wieder ab...
Gelöstes Kabel.JPG
g) bei diesem elektronischen Bauteil hier fand ich eine Kaltlötstelle an der markierten Position
Bauteil mit Kaltlötstelle.JPG
h) die markierte Metall-Lasche hatte sich ganz offensichtlich verhakt und war dadurch linkerhand neben das Rädchen gebogen worden. Hier bereits der wiederhergestellte Original-Zustand
Verbogene Lasche.JPG
i) und zuletzt noch diese Abtastnocke hier, die an der zentralen Achse montiert ist und sich manuell durch mich bewegen ließ. Wahrscheinlich muss die aber genauestens justiert sein. Habe mal mit meinem Super Joker verglichen. Als ich diese Nocke hier im Uhrzeigersinn dreht, bewegte sich die Hauptachse aber auch nicht einen Millimeter.
Bewegliche Abtastnocke.JPG
Ist es denkbar, dass der Motor ansich defekt ist, bei meiner Beschreibung? Ich freue mich auf eure Antworten. Hoffentlich lässt sich was erreichen. Habe bereits auch in den umfangreichen Beiträgen zum Monarchen recherchiert, die hier vor kurzem veröffentlicht wurden. Leider hilft mir das nicht wirklich weiter, weil bei dem Veröffentlicher deutlich mehr Funktionen von Beginn an gingen.

Habe leider keinerlei Unterlagen über den Monarch.

Zu guter Letzt noch was: wenn ich an meinem Super Joker manuell den Ventilator drehe, dann werden ganz fein die Achsen angesprochen und damit auch die Walzen. Beim Monarch tut sich aber nichts dergleichen. Der Ventilator dreht sich ohne jegliche Auswirkung wie zuvor beschrieben.

Es grüßt Kai.
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Zuletzt geändert von Hochpeitscher80er am 16.05.2018, 21:18, insgesamt 9-mal geändert.
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Realkojack
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Re: Hilfe: Monarch Garagenfund:brummt, kein Licht...

Beitrag von Realkojack »

Hallo Kai,
das markierte Bauteil (g) ist ein sogenannter Gleichrichter. Eine angelegte Wechselspannung (~ ~) wird in eine Gleichspannung (+ - )umgewandelt. Wenn dieser wegen kalter Lötstellen nicht richtig arbeitet, werden bestimmte Baugruppen nicht angesprochen.

Ich hoffe, Du hast nicht vor, viel Geld für den Kasten auszugeben. Lass' Dich nicht übers Ohr hauen. Preise kann man ganz gut bei ebay vergleichen.

Hier gibt es viele, die sich mit dieser Gerätegeneration auskennen, da wird Dir sicher geholfen.
Du kannst mal tatsächlich von schwergängigen, weil verdreckten/verharzten Wellen ausgehen.
Das der Motor brummt, ist schon mal ein gutes Zeichen, wie ich meine.

Wenn der Entstörfilter kaputt wäre, würde bei dir die Sicherung rausfliegen.
Zuletzt geändert von Realkojack am 16.05.2018, 21:18, insgesamt 9-mal geändert.
Realkojack

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Fischer B.
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Re: Hilfe: Monarch Garagenfund:brummt, kein Licht...

Beitrag von Fischer B. »

Der Nocken Motor sitzt fest, Rost, Dreck, verharzt usw. Er sollte sich "im spannungslosem Zustand !!!" mit der Hand drehen lassen.
! immer Stecker raus bei Finger drinn!
Zuletzt geändert von Fischer B. am 16.05.2018, 21:18, insgesamt 9-mal geändert.
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Dieter K.
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Re: Hilfe: Monarch Garagenfund:brummt, kein Licht...

Beitrag von Dieter K. »

Wenn der Ventilator unter dem Motor sich dreht,und sich sonst nichts bewegt,dann sieht es nach Getriebeschaden aus.

Öffne mal die Getriebeabdeckung unter der Nockenwalze,es könnte sein, das da ein Zahnrad hinüber ist = Totalschaden.

Dieter
Zuletzt geändert von Dieter K. am 16.05.2018, 21:18, insgesamt 9-mal geändert.

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kobayashi
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Re: Hilfe: Monarch Garagenfund:brummt, kein Licht...

Beitrag von kobayashi »

Ja denke ich auch, wenn der Propeller sich dreht ist der Motor selber in jedem Fall noch intakt. Der sitzt so weit ich weiss direkt auf der Motorachse. Wie Dieter richtig schreibt scheint dann die Verbindung zur Nockenwalze per Getriebe defekt zu sein. Wenn du glück hast hat sich aber vielleicht nur die Verbindung der Motorachse gelöst.

Ich habe noch einen Schlacht-Regent da, und vermute das Motor/Getriebe passen könnten. Könnte man sich für kleines Geld sicher einigen.

Mehr als 10 Euro solltest Du aber für das Gerät in diesem Zustand nicht ausgeben, viele defekt Monarchen gehen bei Ebay noch nichteinmal für 1 Euro über den Tisch.

Ist zwar ein Klassiker, aber durchaus noch in höheren Stückzahlen im Markt, war halt der Kassenschlager von Wulff seiner Zeit und wurde in großen Stückzahlen gebaut.

PS: Keinesfalls die Nockenwelle versuchen falschrum per Hand zu drehen, das kann die alle Nockenkontakte verbiegen. Das ist dann eine Sauarbeit die wieder richtig zu justieren.
Zuletzt geändert von kobayashi am 16.05.2018, 21:18, insgesamt 9-mal geändert.
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Hochpeitscher80er
Beiträge: 42

Re: Hilfe: Monarch Garagenfund:brummt, kein Licht...

Beitrag von Hochpeitscher80er »

Zunächst: Vielen Dank für eure prompten Hinweise und Tipps.

Bin heute mal tätig geworden und habe das Gerät (Rahmen nicht ausgebaut) im "hingelegten" Zustand vom Propeller her aufgeschraubt.

Was ich dann vorfand, war nicht so "lecker":

Zunächst der Motor inklusive Schneckengetriebe, welcher ja noch recht gut aussah.
Antriebswelle.JPG
Dann löste ich weitere Schräubchen und drang dann bis in dieses Getriebekästchen vor. Es bot sich mir folgendes Bild:
Zerschlissene Zahnräder.JPG
Zerschlissene Zahnräder (2).JPG
Zerschlissene Zahnräder (3).JPG
Ganz klar zu sehen: alles voll alter Fett-Pecke. Und es bewegte sich nichts. Ich holte mir dann eine Kombizange und packte die waagerechte Achse an. Mit größerem Kraftaufwand löste sich dann der Widerstand und die Achse konnte man drehen.

Leider habe ich bloody beginner den letzten Beitrag zu spät gelesen und natürlich zunächst fröhlich in die falsche Richtung gedreht. Bis ich dann schon selbst festgestellt habe, dass sich (weltklasse!) schön die Kontakte hochgebogen haben.

Zuvor hatte ich noch versucht, die Zahnräder so gut als möglich zu reinigen. Raus mit dem Fett. Es war dann schon deutlich besser zu sehen, dass das Zahnrad, welches direkt über die Motorwelle angetrieben wird und seinerseits die waagerechte Achse betreibt, böse verschlissen zu sein schien.

Und das bestätigte sich auch, als ich dann den Motor wieder pro forma anbaute und nun versuchte, die wieder einigermaßen leichtgängige Mechanik über die Ventilator-Achse zu bewegen.

Die Zahnräder griffen nicht ineinander. Alles total ausgenudelt.

Fazit: ich danke euch für eure Hilfe zum Thema "Monarch" und vergesse dieses spezielle Gerät. Werde mal auf der bekannten Auktionsplattform nach nem Monarchen Ausschau halten und dieses Gerät zurück in die Bastler-Werkstatt geben. Der hat da noch so eine 70er-Jahre-Scheibenkiste hängen. Zugesagt wurde mir, dass ich da auch mal rüberschauen darf. Melde mich ziemlich wahrscheinlich noch mal diesbezüglich in Kürze.

Und auf jeden Fall war es hochinteressant, sich mal mit so einem alten Geldspiel zu beschäftigen. Denke, dass man sich da durchaus reinfuchsen kann. Es hat doch wirklich was von so einem alten EM-Flipper. Außer, dass diese fiese 220 V-Spannung überall anliegt.

Noch eine Frage: Versand eines Geldspielautomaten per Spedition...was fallen da an Kosten an, wenn man nicht mega-mäßig noch verpackt zuvor. Rauf auf die Palette und gut...?! Vielleicht steht ja im Form schon was, recherchiere gleich mal. Frage dennoch an.

Es dankt euch: Kai.
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Zuletzt geändert von Hochpeitscher80er am 16.05.2018, 21:18, insgesamt 9-mal geändert.
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schievi
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Re: Hilfe: Monarch Garagenfund:brummt, kein Licht...

Beitrag von schievi »

Habe vor ca. zwei Jahren das Getriebe meines "Astor" zerlegt um ein abgenutztes Kusto-Zahnrad auszuwechseln - noch mit Hilfe von Daniel B.
Ich glaube das Getriebe (und auch die Zahnräder) ist bei allen Geräten dieser Zeit gleich - auch wenn der Motor mittlerweile anders aussieht.
Das dann eingebaute Zahnrad eines "Super Jokers" läuft bis dato tadellos.
Natürlich musste auch die Querstange mit den Kegelzahnrädern ausgebaut werden - aber die kann man ja gleich mitreinigen.

Ist alles machbar - macht bloß jede Menge Arbeit. :razz:

Viele Grüße

schievi
Zuletzt geändert von schievi am 16.05.2018, 21:18, insgesamt 9-mal geändert.
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Dieter K.
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Re: Hilfe: Monarch Garagenfund:brummt, kein Licht...

Beitrag von Dieter K. »

Das Problem bei den lange gelagerten Wulff Geräten ist,das die Rutschkupplungen unter den Walzen extrem verklebt und dadurch sehr schwergängig sind.

Wenn jetzt das Gerät nach langer Zeit wieder in Betrieb genommen wird,muss die Antriebswelle gegen den Widerstand aller drei Kupplungen durchgedreht werden.Dazu kommt noch, das die Wellenlager,besonders der Nockenwalze oft festgegammelt sind.

Dieser enormen Belastung hält dann das Kunststoff Zahnrad nicht aus,zumal auch das Fett im Getriebe ziemlich ausgehärtet ist,und oft auch noch der Motor von Hand angeschoben wird.

Wie auch sonst im Leben ist nichts so schädlich wie der Stillstand.

Dieter

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