Zahnradwechsel 30Pfg.- Rotomat 2. Möglichkeit

Antworten
Gelöscht161
Beiträge: 3072

Zahnradwechsel 30Pfg.- Rotomat 2. Möglichkeit

Beitrag von Gelöscht161 »

Auf eine Einleitung wird an dieser Stelle verzichtet, und kann der bereits in diesem Zusammenhang verfassten Anleitung „Zahnradwechsel beim 30 Pfg.- Rotomat mit „neuem“ Münzspeicher entnommen werden


Als Zeitaufwand für die nachstehend aufgeführten Arbeiten habe ich etwa 30-45 Minuten, einschl. Chassisaus- und Wiedereinbau,Reinigungs- und Schmierarbeiten sowie Prüfung der Birnchen im Serientableau veranschlagt.
Vorkenntnisse sind grundsätzlich keine erforderlich.

Folgende Werkzeuge werden auch hier benötigt und sind griffbereit in Reichweite zu legen:

Aus einem handelsüblichen Steckschlüsselsatz:
Die Knarre, das lange Verlängerungsstück, eine 5,5 mm Nuss, eine 7,0 mm Nuss
Ein kleiner Schraubendreher, alternativ ein kleiner Phasenprüfer.
Ein Kreuzschraubendreher
Ein Behätnis zur sicheren Ablage und zum Wiederfinden der ausgebauten Kleinteile (Bild A).

Um genügend Bewegungsfreihheit im Automatenchassis zu haben, wurde von mir auf der Grundplatte des hier beispielhaft gezeigten „Rex“ der Serien-Tableauzähler komplett ausgebaut (Bild B). Dazu sind, wie in den Technischen Unterlagen beschrieben, zunächst dessen Kabelverbindungen von den Steckern abzuziehen. Danach werden von innen die beiden Kreuzschrauben, die dieses Teil halten, gelöst (nicht entfernt !); sodann kann der Tableauzähler durch leichtes Anheben problemlos aus der Halterung gehoben und entfernt werden. Bei dieser Gelegenheit bietet sich dann auch noch an, die Leiterbahnen auf der Vorder- und Rückseite des Tableauzählers mit Spiritus oder Waschbenzin zu reinigen, und den ordnungsgemäßen Sitz der 4 Zugfedern der Schaltmechanik in Augenschein zu nehmen, und wenn erforderlich, wieder in den Halterungen einzuhaken, denn allzuoft wurde dieser mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in der Vergangenheit nicht ausgebaut. Gleichzeitig kann dann auch noch der Zustand der 20 Glühlämpchen für das 20er-Serien-Leuchttransparent überprüft werden. Angeschwärzte und/oder kaputte Birnchen lassen sich so auf allerleichteste Art und Weise ausgewechseln. Herstellerseits wurden hier keine 24 V-2W Birnchen sondern 24 V -4W- Birnchen eingesetzt. Wohl auch deswegen, um die Lebensdauer der Glühbirnchen zu verlängern, da sich der Austausch eines defekten Birnchens, beim zusammengesetzten Automaten als teilweise relativ schwerig gestaltet.

Jetzt beginnen wir aber mit dem eigentlichen Ausbau der Antriebswelle:


Wir drehen das Chassis (oder uns) jetzt so, dass wir gut an die Seite mit den beiden Münzstapelröhren herankommen können.

Die vier auf Bild C zu sehenden Schrauben werden mit dem Schraubendreher herausgedreht und die dadurch gelösten 2 Teile (Bild D) zur Seite gelegt. Danach wird an der Automateninnenseite die unmittelbar über der oberen Walze befestigte Schraube entfernt (Bild E), wodurch das über den beiden Münzröhren eingebaute Gußteil (Bild F) entfernt werden kann. Jetzt ist noch die untere Fixierung, die die beiden Auszahlröhren in Position hält (Bild G) mit der 7mm-Nuß zu lösen. Danach ist die Groschenröhre zugänglich und kann nach oben herausgezogen werden.


Hinter der Groschenröhre sehen wir jetzt auch die Haltebuchse der Antriebswelle.

Als nächstes kommt der kleine (dünne) Schraubendreher zum Einsatz. Auf der Antriebswelle müssen insgesamt 8 Schrauben gelöst werden; jeweils zwei die die drei Antriebszahnräder festhalten und die beiden am Haltering an der Seite des Motors (Bild H) Sind diese Schrauben gelöst, lassen sich die Zahnräder auf der Welle verschieben. Dies muss in Richtung der ausgebauten Groschenröhre erfolgen. Nach einigem Hin- und Herschieben der Antriebswelle, lässt sich diese dann herausnehmen.

Jetzt können die Zahnräder von der Antriebswelle abgezogen und gegen neue, bzw. reparierte ersetzt werden. Danach erfolgt der Zusammenbau des Automaten in der umgekehrten Reihenfolge.

Auch sollte nicht vergessen werden, die neuen Zahnräder zu fetten. Da momentan die recht seltene Gelegenheit besteht, an Teile zu kommen, auf die der Zugriff im normal eingebauten Zustand relativ schwierig ist, nütze ich diesen Umstand dann auch noch dafür, für eine ausreichende Schmierung an den drei Walzen zu sorgen: Vom Bremsmagnet aus, geht jedes Trägergestänge der Gewinnsymbole der linken, mittleren und rechten Walze durch zwei Metallplatten, auf denen weitere Bauteile befestigt sind. An den „Durchbrüchen“ dieser Metallplatten kann dann auch etwas Fett oder Öl aufgetragen werden, was den Vorteil hat, dass die Automateninnenscheibe, die übrigens jetzt auch noch problemlos gereinigt werden kann, nicht mit Schmiermitteln vollgekleistert wird.

Zwei Hinweise zum Schluß noch zum Zusammenbau:

1) Beim Einsetzen der Antriebswelle mit den neuen Zahnrädern ist darauf zu achten, dass die Zahnräder zur späteren Fixierung an den Walzenzahnrädern noch bewegt werden müssen, also noch nicht festgezogen werden. Das gleiche gilt für das Justierungsstück an der Seite des Hauptmotors. Ebenfalls ist vor dem Wiedereinsetzen der Antriebswelle darauf zu achten, dass am Ende der Groschenröhrenseite die beden Unterlegscheiben und die Buchse wieder aufgesteckt werden. Von der Seite des Hauptmotors (oder von links nach rechts) aus gesehen müssen sich ergo folgende Teile wieder auf der Antriebsachse (also genau so wie vor der Demontage) befinden: Justierungsstück – Zahnrad rechte Walze- Zahnrad mittlere Walze – Zahnrad linke Walze – Unterlegscheibe – Buchse – Unterlegscheibe. Durch Drehen der Antriebsachse ist sicherzustellen, dass diese auch wieder richtig „einrastet“, um vom Hauptmotor zusammen mit der Nockenwelle angetrieben zu werden. Dies kann z.B. durch leichtes Drehen des Ventilators unter dem Hauptmotor in Pfeilrichtung überprüft werden, da sich dabei die Achse mit den Zahnrädern bewegen muß. Ist dies der Fall, werden die ausgetauschten Zahnräder so an die Zahnräder der drei Spielwalzen mit den Symbolträgern geschoben, dass Kontakt besteht und diese ineinander greifen. Danach werden die 3 ausgetauschten Zahnräder wieder mit den Schrauben an dem Gestänge festgezogen. Danach erfolgt das Festziehen der Schrauben des Justierungsstücks an der Motorseite. Die Befestigungsarbeiten wurden dann richtig ausgeführt und sind abgeschlossen, wenn zwischen dem Zahnrad an der Groschenröhrenseite und der Buchse mit den beiden Unterlegscheiben kein Spielraum mehr zur senkrechten Seitenwand vorhanden ist (Bild I)
2) Beim Wiedereinbau der Goschenröhre ist auf deren richtigen Sitz zu achten. Am oberen Ende der Röhre befindet sich eine rechteckige Aussparung, durch die das Münzabräumgestänge mittels eines Hebels die Groschen bei voller Röhre in die Kasse plumpsen lässt. Damit diese Funktion auch nach Zusammenbau gewährleistet ist, muß dieser Hebel ohne zu klemmen frei beweglich durch diese Aussparung passen (Bild J).

Schlußbeurteilung:

Ich habe jetzt beide Möglichkeiten des Ausbaus der Groschenröhre beschrieben.
Jeder kann nun für sich selber herausfinden, welche Variante die bessere oder einfachere ist.

Egal für welche Alternative man sich entscheidet, am Schluß wurden die Zahnräder gewechselt und der Automat läuft wieder gleichmäßig und ruhig. Dem nächsten Zahnradwechsel in 40 Jahren steht somit nix mehr im Wege und kann heute bereits für Ende 2058 terminiert werden. Nachteil dabei, dass ich dies nicht mehr erleben werde. Das könnte aber auch von Vorteil sein......Wer weiss das schon??



Viel Spaß beim Schrauben!
Manfred
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

Gelöscht161
Beiträge: 3072

Re: Zahnradwechsel 30Pfg.- Rotomat 2. Möglichkeit

Beitrag von Gelöscht161 »

Die nächsten Bilder
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

Gelöscht161
Beiträge: 3072

Re: Zahnradwechsel 30Pfg.- Rotomat 2. Möglichkeit

Beitrag von Gelöscht161 »

Und die letzten
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

Antworten

Zurück zu „Bally Wulff“