adp Uhrensetzgerät: Was, wenn die Batterie leer ist?
Verfasst: 17.11.2017, 09:17
Hallo Forum! =)
Stefan hat mir zur Reparatur ein adp Uhrensetzgerät zugeschickt. Es scheint aus der Zeit um 87 bis 89 zu sein und auf den Ersten Blick fällt auf, dass die gleichen Prozessoren/PIO verbaut sind wie auch auf den weißen CPUs aus dieser Zeit.
Wenn bei diesem Uhrensetzgerät die Speicherbatterie erschöpft ist, startet das Gerät nicht mehr und zeigt auf dem kleinen roten Display auf der Oberseite nur noch wirre Zeichen an. Hier verhält es sich ähnlich wie mit allen adp-Geräten aus dieser Zeit: Neue Batterie ran, Gerät ein Mal starten und den "Ram-ini" Fehler abwarten, Gerät neu Starten und an sich läuft dann auch das Programm wieder.
Wenn da nicht das falsche Datum wäre: 46 Uhr, 84 Minuten und 96 Sekunden am 80.16.55 - besonders lustig finde ich an dieser Stelle, dass es dem RTC in diesem Fall vollkommen egal ist, dass eine Minute nur 60 Sekunden hat und so weiter - ist die Uhr richtig gestellt, dann wird auch die Zeit wieder richtig aufgezählt. Somit ist die Herausforderung hier (wie auch beim Turbodrucker) das falsche Datum und die falsche Uhrzeit. Der Automat, an den dieses Setzgerät angeschlossen wird akzeptiert das falsche Datum nämlich ohne zu Meckern. Die Uhr "rennt" dann zwar nicht, hat aber einen unplausiblen Wert was den Sinn dieses Gerätes vollkommen in Frage stellt.
Beim ersten Blick auf das PCB habe ich nach markierten Anschlüssen für serielle Daten Ausschau gehalten - ohne Erfolg. Ich habe mir daraufhin das Programm mit einem EEPROMmer auf den Rechner gesichert und mir dort den Inhalt mal flüchtig angesehen. Offenbar lässt sich die Uhr auch über einen Zugang zum seriellen Datenport stellen - wenn man weiß, wo Rx/Tx liegen! In meinem Fall habe ich einen anderen Lösungsweg vorgezogen, weil ich mich im reverse-engineering noch nicht so gut schlage, wie ich mir das eigentlich wünsche.
Auf dem angehängten Bild ist unten links - bereits gesockelt - an Position "IC1" ein HD146818P. Das ist ein RAM mit RTC, der einen externen Oszillator benötigt. Da ich einen Disc 3000 besitze, der ebenfalls den HD146818P als RTC und RAM besitzt habe ich beschlossen, den RTC einfach unter Spannung von der CPU des Disc 3000 auf die Platine des Uhrensetzgerätes zu setzen. Anfangs führte das zu dem Fehlerchen, dass die Uhr sich somit um einige Stunden verstellt hat weil der Oszillator einen kurzen Moment fehlte. Entweder die Uhr bleibt ohne Oszillator stehen oder sie läuft zu schnell. Um diesen Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen kann man entsprechend der Außenbeschaltung den Oszillator einfach mit Litze direkt auf die Terminals des Chips auflöten, damit auch ohne Kontakt zum Sockel noch ein Takt anliegt. Auf der Empfängerplatine angekommen können diese dann wieder abgenommen werden. Neben den Verbindungen zum externen Oszillator möchte der Chip natürlich noch die entsprechende retain-Spannung für den RAM haben - das sind bis zu 5V laut Spezifikation - 3,6V der Saft-Zelle reichen jedoch vollkommen aus.
Letztendlich konnte ich über diesen Umweg die Uhr wieder korrekt setzen und das Uhrensetzgerät läuft wieder wie vorgesehen. Hier ist noch ein Link zum Datenblatt des RAM mit RTC: http://www.onastick.clara.net/146818-rtc.pdf" onclick="window.open(this.href);return false;
Liebe Grüße
Rene
Stefan hat mir zur Reparatur ein adp Uhrensetzgerät zugeschickt. Es scheint aus der Zeit um 87 bis 89 zu sein und auf den Ersten Blick fällt auf, dass die gleichen Prozessoren/PIO verbaut sind wie auch auf den weißen CPUs aus dieser Zeit.
Wenn bei diesem Uhrensetzgerät die Speicherbatterie erschöpft ist, startet das Gerät nicht mehr und zeigt auf dem kleinen roten Display auf der Oberseite nur noch wirre Zeichen an. Hier verhält es sich ähnlich wie mit allen adp-Geräten aus dieser Zeit: Neue Batterie ran, Gerät ein Mal starten und den "Ram-ini" Fehler abwarten, Gerät neu Starten und an sich läuft dann auch das Programm wieder.
Wenn da nicht das falsche Datum wäre: 46 Uhr, 84 Minuten und 96 Sekunden am 80.16.55 - besonders lustig finde ich an dieser Stelle, dass es dem RTC in diesem Fall vollkommen egal ist, dass eine Minute nur 60 Sekunden hat und so weiter - ist die Uhr richtig gestellt, dann wird auch die Zeit wieder richtig aufgezählt. Somit ist die Herausforderung hier (wie auch beim Turbodrucker) das falsche Datum und die falsche Uhrzeit. Der Automat, an den dieses Setzgerät angeschlossen wird akzeptiert das falsche Datum nämlich ohne zu Meckern. Die Uhr "rennt" dann zwar nicht, hat aber einen unplausiblen Wert was den Sinn dieses Gerätes vollkommen in Frage stellt.
Beim ersten Blick auf das PCB habe ich nach markierten Anschlüssen für serielle Daten Ausschau gehalten - ohne Erfolg. Ich habe mir daraufhin das Programm mit einem EEPROMmer auf den Rechner gesichert und mir dort den Inhalt mal flüchtig angesehen. Offenbar lässt sich die Uhr auch über einen Zugang zum seriellen Datenport stellen - wenn man weiß, wo Rx/Tx liegen! In meinem Fall habe ich einen anderen Lösungsweg vorgezogen, weil ich mich im reverse-engineering noch nicht so gut schlage, wie ich mir das eigentlich wünsche.
Auf dem angehängten Bild ist unten links - bereits gesockelt - an Position "IC1" ein HD146818P. Das ist ein RAM mit RTC, der einen externen Oszillator benötigt. Da ich einen Disc 3000 besitze, der ebenfalls den HD146818P als RTC und RAM besitzt habe ich beschlossen, den RTC einfach unter Spannung von der CPU des Disc 3000 auf die Platine des Uhrensetzgerätes zu setzen. Anfangs führte das zu dem Fehlerchen, dass die Uhr sich somit um einige Stunden verstellt hat weil der Oszillator einen kurzen Moment fehlte. Entweder die Uhr bleibt ohne Oszillator stehen oder sie läuft zu schnell. Um diesen Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen kann man entsprechend der Außenbeschaltung den Oszillator einfach mit Litze direkt auf die Terminals des Chips auflöten, damit auch ohne Kontakt zum Sockel noch ein Takt anliegt. Auf der Empfängerplatine angekommen können diese dann wieder abgenommen werden. Neben den Verbindungen zum externen Oszillator möchte der Chip natürlich noch die entsprechende retain-Spannung für den RAM haben - das sind bis zu 5V laut Spezifikation - 3,6V der Saft-Zelle reichen jedoch vollkommen aus.
Letztendlich konnte ich über diesen Umweg die Uhr wieder korrekt setzen und das Uhrensetzgerät läuft wieder wie vorgesehen. Hier ist noch ein Link zum Datenblatt des RAM mit RTC: http://www.onastick.clara.net/146818-rtc.pdf" onclick="window.open(this.href);return false;
Liebe Grüße
Rene