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Entlötstation: Gute Leistung für kleines Geld

Verfasst: 07.02.2018, 00:59
von DerKito
Hallo Forum! =)

Da ich immer mal wieder geflucht habe, wenn es um das Auslöten mit einer Handentlötpumpe ging und der Daumen nach dem fünfzigsten Mal Spannen ordentlich weh getan hat habe ich mir auf Empfehlung eines befreundeten Automatenbastlers folgende Entlötstation gekauft und bin wirklich begeistert! Die Investition lohnt sich und bisher hat mir diese Maschine wirklich beste Dienste geleistet!

https://www.ebay.de/itm/Regelbare-digit ... 2418197472" onclick="window.open(this.href);return false;

Hat jemand aus dem Forum ebenfalls diese Modell und Erfahrungen (vielleicht sogar schlechte?) machen können?

Timekeeper sind damit in weniger als drei Minuten komplett ausgelötet und das Risiko von herausberissenen Durchkontaktierungen ist damit auch erheblich verringert!

Liebe Grüße
René

Re: Entlötstation: Gute Leistung für kleines Geld

Verfasst: 07.02.2018, 01:18
von michifox
Habe mir vor ein paar Monaten die selbe geholt.
Leider ist diese nicht so toll verarbeitet, bzw. habe ich eine mehrstündige Entlötsession gemacht und da ist durch die Hitze die Spitze aus dem Gehäuse herausgebrochen. Habe dieses mit Schrauben vernünftig befestigt und seitdem hält es. Ist wohl nicht für stundenlange Auslöterei gebaut, ansonsten bin ich sehr zufrieden mit der Leistung. Habe mir noch vor den Stofffilter ein feines Metalgittersieb gemacht, dadurch ist es viel leichter zu reinigen und leeren.

Re: Entlötstation: Gute Leistung für kleines Geld

Verfasst: 07.02.2018, 01:51
von whoperp
Hallo,
zu ergänzen bleibt m.E., dass nicht nur die Lötstation, sondern der Umgang damit und die Löterfahrung eine wichtige Rolle spielen.
Wenn ich mir z. B. zu entlötende Bauteile und die entsprechende Platine anschaue, mache ich mir vorher die Mühe, die Bauteile "vorzuverzinnen", d.h. ich nehme den Lötkolben und gebe Zinn auf die Lötpunkte. Zinn leitet die Hitze, somit wird beim nachfolgenden Entlöten die Hitze besser übertragen (auch bei durchkontaktierten Bauteilen), und das Entlöten klappt ohne Beschädigungen.(auch bei 40-Füßern)
Regelmäßige Pflege und Reinigung der Station ist natürlich unabdingbar.
Ich benutze seit Jahren die ELV Profi-100-W-Löt-/Entlötstation LF-8800, ist natürlich teurer, hat aber Löten und Entlöten in einem.
Bin sehr zufrieden.
Gruß
Werner

Re: Entlötstation: Gute Leistung für kleines Geld

Verfasst: 07.02.2018, 01:57
von DerKito
Hallo Werner!

Du hast absolut Recht - so mache ich das ebenfalls bei Geräten, die schon mehrere Jahrzehnte auf dem Buckel haben. Vor dem Entlöten nochmal verzinnen und Flussmittel draufpacken, dann flutscht es besser! :)

Da ich zwar schon eine Ersa RDS80 bei mir stehen hatte, aber keine Entlötstation habe ich mich für diese Variante entschieden. Und bin bewusst das Risko eingegangen, billigen Schund zu kaufen, der nach einigen Anwendungen bereits über den Jordan geht. Das wäre ja nicht das Erste Mal, dass sowas passiert und man sich am Ende ärgert.

Liebe Grüße
René

Re: Entlötstation: Gute Leistung für kleines Geld

Verfasst: 07.02.2018, 09:07
von Der Zocker
Ich habe auch die ZD-915 und bin damit sehr zu frieden. Sicher ist die nicht für den Dauereinsatz gedacht aber um ein TK aus zu löten und zu sockeln ist die sehr gut zu gebrauchen. Auch habe ich schon einige Bergmann Platinen damit bearbeitet und neu gesockelt.
Beim Auslöten mache ich auch immer neues Zin drauf dann kann man das alte sehr gut absaugen. Zum Löten habe ich die Lötstation LS-937 Digital mit verschiedenen Lötspitzen, ich löte immer mit 350° dabei muss man aber sehr flott sein das die Bauteile nicht zu heiß werden.

LG, Gerd.

Re: Entlötstation: Gute Leistung für kleines Geld

Verfasst: 07.02.2018, 10:11
von dj-chi
Auch ich habe mir diese Entlötstation vor etwas über 2 Jahren gekauft und finde sie ausreichend für diesen Preis. Zwar hat sie inzwischen zwei Mängel - der interne Lüfter ist sehr laut geworden (Lagerschaden) und sie startet sich manchmal einfach neu - aber ansonsten tut sie ihre Dienste so, wie man ich es erwarte. Einmal habe ich jetzt die Pistole wechseln müssen, da die Keramik innen gebrochen war und sich das Saugröhrchen Richtung Zinnkammer geschoben hat. Passiert halt mal. Hat ja schließlich nicht 500,- gekostet. ;-)

Ich lasse die Station generell 10-15 Minuten vorheizen auf 380°C und nutze sie erst ab dann, da ansonsten das innere Saugröhrchen noch nicht ganz durchgewärmt ist und es schnell zu Verstopfungen kommen kann. Danach schalte ich die Station erst wieder aus, wenn ich fertig bin für den Tag oder mir der laute Lüfter zu stark auf die Nerven geht. Heißt also, dass die Station bei mir auch gerne mal 12h am Stück durchläuft, was bisher zu keinen großen Schäden geführt hat. Lediglich ist eimal die Spitze wohl zu heiß geworden, da sie sich beim Entlöten selbst aufgesaugt hat. Naja, kam halt eine Neue rein. War eh mal an der Zeit. :D

Was das vorverzinnen angeht: das mache ich nur, wenn nicht ausreichend altes Lötzinn vorhanden ist, oder wenn der erste Entlötversuch gescheitert ist. Ansonsten reinige ich alle zu entlötenden Stellen vorher mittels Messingbürste, so dass etwaige Korrosionsschichten - die ja Wärme schlecht leiten - entfernt sind. Habe damit bisher (mit sehr wenigen Ausnahmen bei massiven Säureschäden auf der zu reparierenden Platine) noch keine Durchkontaktierungen rausgerissen.


Als Lötstation nutze ich weiterhin eine einfache Paar-Euro-Billig-Station (ähnlich der ZD-99), mit welcher ich nbisher durchgängig gute Ergebnisse erziehlt habe.

Re: Entlötstation: Gute Leistung für kleines Geld

Verfasst: 07.02.2018, 10:12
von Weisbender
Hallo, habe das gleiche Gerät, kein Vergleich gegenüber Lötkolben und Pumpe, echt klasse, gut sicherlich kein Gerät für den Dauerbetrieb, aber für den Normalbetrieb ausreichend. Habe mir vorsorglich noch eine zusätzliche Ersatzpistole bestellt, für um die 20 Euro und noch ein paar Ersatzfilter.
Würde das Gerät empfehlen.

Re: Entlötstation: Gute Leistung für kleines Geld

Verfasst: 07.02.2018, 11:00
von Wildmops
...die wünsch ich mir zu Ostern ;)

Re: Entlötstation: Gute Leistung für kleines Geld

Verfasst: 07.02.2018, 11:53
von DerKito
Echt interessant, eure Erfahrungen damit zu lesen! Besonders was die Handhabe und Langzeiterfahrungen anbelangt. Manchmal glänzt ein Produkt die ersten drei Monate und danach fällt es auseinander.

Weil ich die Temperatur beim Löten weiter oben gelesen habe: Mit welcher Temperatur arbeitet ihr allgemein? Ich passe die Temperatur an das jeweilige zu bearbeitende Objekt an. Ältere Platinen und Netzteile 360ºC und bei Platinen mit bleifreiem Lot 385ºC - jedoch ohne lange auf den Lötaugen herumzudrücken. Für SMD-ICs nutze ich eine Heißluft-Lötstation, die sich auch gut eignet, um Platinen zu erwärmen wenn man große Masseflächen bearbeiten muss und die Durchkontaktierung nicht richtig warm wird.

Re: Entlötstation: Gute Leistung für kleines Geld

Verfasst: 07.02.2018, 13:30
von djtoby
Hallo zusammen,

in der Firma benutze ich einen Weller DSX 80 an einer WMD-3.
Ist natürlich absoluter Luxus und sehr schön damit zu arbeiten!
In den Pausenzeiten darf ich das Gerät auch privat nutzen ;-)

Aber das Teil vom Link oden auf Ebay schein auch nicht sooo schlecht zu sein.
Mir würde aber im Vergleich zur Weller die Position des Saugkopfes zu steil sein, die ist beim DSX 80 angewinkelt.
So 350 - 370°C ist je nach Zinn und Lötaugengröße auch meine favorisierte Temperatur.

Gruß

Toby

Re: Entlötstation: Gute Leistung für kleines Geld

Verfasst: 07.02.2018, 16:41
von DerKito
DSX 80 an einer WMD-3.
NEID! Was für ein abgefahrenes Teil! Die Dinger werden auch defekt noch richtig teuer verkauft. Weller halt! :D

Bezüglich der angesprochenen Position des Saugkopfes: Meinst du, dass es unbequem ist mit der Pistole zu arbeiten, weil die Spitze nicht angewinkelt ist? Falls ja: Stimmt! Es ist manchmal etwas unhandlich, die Pistole im 90° Winkel zur Platine zu halten, die man gerade bearbeitet. Des Preises wegen kann man aber von diesem Designfehler absehen, denke ich. :cool:

Re: Entlötstation: Gute Leistung für kleines Geld

Verfasst: 07.02.2018, 17:30
von pitbread
Ich hab die ZD-917 (Lötkolben und Entlötpumpe) sowie eine Aoyue Int906+ (Lötkolben und Heißluftlötstation), also beide eher im unteren bis mittleren Preissegment. Um ehrlich zu sein benutze ich vor allem die Lötkolben. Die Entlötpumpe funktionierte am Anfang gut, dann irgendwann nicht mehr wirklich. Ich hab mich dann auf die Handlötpumpe umgestellt und bin damit sehr zufrieden. Inzwischen hab ich die elektrische wieder flott gemacht, aber scheue mich noch ein bisschen, da ich mich an die manuelle Technik gewöhnt habe.

Die Heißluftstation hatte ich mir in der Hoffnung gekauft, ganze ICs auf einmal abziehen zu können. Das hat aber nicht wirklich funktioniert. Möglicherweise mache ich was falsch.

Beim Entlöten mach ich es wie Chris und benutze zusätzliches Lötzinn nur, wenn ich nicht weiterkomme bzw. sehe, dass noch viel Lot nicht aufgesaugt ist.

Ich löte meistens bei 350-360°C. Die Entlötpumpe hatte ich zuletzt auf 400°C, was wohl zu hoch ist, da es öfter auf den alten Platinen zu unschönen "Brandlöchern" geführt hat. Werde dann mal auf 380°C runter gehen, wenn ich sie mal wieder benutze.

Re: Entlötstation: Gute Leistung für kleines Geld

Verfasst: 07.02.2018, 19:47
von Der Zocker
pitbread hat geschrieben:
Die Heißluftstation hatte ich mir in der Hoffnung gekauft, ganze ICs auf einmal abziehen zu können. Das hat aber nicht wirklich funktioniert. Möglicherweise mache ich was falsch.
Ich bewege die Absaugung immer im Kreis (Bei der ZD-915) bis sich das Beinchen gelöst hat. Wenn es nicht gleich klappt mache ich nochmals etwas Zin drauf. Dann fällt das IC meistens von alleine unten raus.

LG, Gerd.

Re: Entlötstation: Gute Leistung für kleines Geld

Verfasst: 07.02.2018, 21:05
von Michel1975
Moin.

Also ich habe die ZD917 und kann nur sagen das diese für unser Hobby völlig ausreichend ist, wie Chris schon geschrieben hat sollte man die Station 10 bis 15 Minuten vorheizen bevor man damit arbeiten möchte. :hoch

Re: Entlötstation: Gute Leistung für kleines Geld

Verfasst: 07.02.2018, 21:38
von pitbread
Der Zocker hat geschrieben:
pitbread hat geschrieben:
Die Heißluftstation hatte ich mir in der Hoffnung gekauft, ganze ICs auf einmal abziehen zu können. Das hat aber nicht wirklich funktioniert. Möglicherweise mache ich was falsch.
Ich bewege die Absaugung immer im Kreis (Bei der ZD-915) bis sich das Beinchen gelöst hat. Wenn es nicht gleich klappt mache ich nochmals etwas Zin drauf. Dann fällt das IC meistens von alleine unten raus.

LG, Gerd.
Mach ich auch so. Ich meinte oben allerdings die Heißluftstation und nicht die Entlötpumpe.