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Re: Spielhallen unter Druck

Verfasst: 07.09.2017, 13:40
von Günter
katzel hat geschrieben:Die Staatliche Differenzierung zwischen Casino und Spielhalle ist lächerlich.
Die Differenzierung ist vorhanden.

Das Automatencasino ist für mich interessanter geworden, weil es dieselben Spiele anbietet, wie Spielhallen. Das ist für mich aber auch nicht wirklich relevant. Ins Automatencasino schaue ich alle paar Monate mal hinein. Aktuell wegen neuer Geräte ein paar mal kurz nacheinander.

Ich bevorzuge große, möglichst zentrale Spielhallen. Sollten die geschlossen werden, würde ich zuerst in die kleinen Hallen meiner Umgebung schauen.

Ich denke, katzel, unser Spielverhalten unterscheidet sich nicht wesentlich.

Günter

Re: Spielhallen unter Druck

Verfasst: 07.09.2017, 14:06
von adrian
Servus Günter,

glauben heißt nicht wissen... :-):-):-)

Re: Spielhallen unter Druck

Verfasst: 08.09.2017, 21:04
von marian73
weisserwolf hat geschrieben:So kann man natürlich auch Arbeitsplätze zerstören
Wieder mal top Leistung von Gesetzesänderungen
Damit Staatliche Betrieber weniger Konkurrenz haben
Man darf nicht vergessen das die Spieleindustrie eine Verordnung im Bezug auf das Punkte spielen umgangen hat.Dadurch ist doch erst die Flut der Multigamer ins unermessliche gestiegen.Es darf sich also jetzt niemand beschweren das die Quittung quasi auf dem Silbertablett serviert wird.
Es war nur eine Frage der Zeit.

Mir persönlich gehen die Mitarbeiter und Kleinaufsteller nahe die jetzt im Regen stehengelassen werden.

Re: Spielhallen unter Druck

Verfasst: 08.09.2017, 21:10
von Realkojack
Eben, da denkst du, Du hast in einen Zukunftsberuf investiert und machst eine Ausbildung als Automatenfachmann...
und Plumps- schmeißt der STAAT Dich auf die Straße! Naja, vielleicht kann man sich ja noch als Hütchenspieler durchschlagen. :roll:
salvatore-der-huetchenspieler.jpg
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Re: Spielhallen unter Druck

Verfasst: 09.09.2017, 21:45
von Günter
Realkojack hat geschrieben:Eben, da denkst du, Du hast in einen Zukunftsberuf investiert und machst eine Ausbildung als Automatenfachmann...
und Plumps- schmeißt der STAAT Dich auf die Straße!
Auch hier muss man abwarten. Eine Ausbildung als Automatenfachmensch mag unattraktiv sein, wenn man sich als Chef einer 8- oder einer 12-Geräte-Spielhalle enden sieht.

Angenommen, die Branche wartet nicht ab, bis ihre Hallen geschlossen werden, um dann zu klagen, oder im Internet weiter zu arbeiten, oder in Rente zu gehen. Dann wird aus einer 4-Konzessionen-Halle vielleicht eine Konzession geschlossen. 3 Konzessionen könnten sich auf die Stadt verteilen.

Die neue Struktur mit vielen kleinen statt wenigen großen Spielhallen könnte neben zusätzlichen Aufsichten eine neue Organisation benötigen. Vielleicht eine Ebene mehr zwischen Regionalleitung und Spielhallenchef, lokaler Leiter oder so. Aktuell ist das eher straff organisiert, die großen Ketten betreiben ja auch nicht viele Spielhallen.

Muss man alles abwarten. Aktuell werden nur die Pferde scheu gemacht.

Zu meiner eingeworfenen Anekdote. Ich werde bei Gelegenheit mal nachfragen, was das für Geräte sind, an denen ich spiele. Die Frage hat sich mir noch nicht gestellt, Gespräche mit dem Personal entstehen zufällig.

Zwei einfache interessierte Fragen:
Sind das eigentlich Geldspielgeräte?
Ist das denn Glücksspiel?

Und natürlich weitere Fragen:
Ich habe mal von einer Aufsicht gehört, man hätte Ihnen gesagt, das wären gar keine Geldspielgeräte.
Und so weiter.

Das könnte lustig werden. Jetzt bin ich auch neugierig. Alles natürlich anonym.

Wobei ich manche Antworten schon ahne. Im Automatencasino wird man mich vermutlich irritiert anschauen. Stellt der sich jetzt blöde, oder ist er nicht mehr zurechnungsfähig? In kleinen Hallen/Ketten rechne ich mit einer ähnlichen Reaktion, vielleicht eher genervt. Da sitzt meist langjähriges Personal, dem man nichts vormachen kann.

Interessant wird es bei größeren oder den ganz großen Ketten. Gut organisiert, mit klaren Anweisungen an das Personal.

Wird etwas dauern.

Günter

Re: Spielhallen unter Druck

Verfasst: 09.09.2017, 22:47
von spielt
Günter aufgepasst, manche Aufsichten haben es echt nicht gern wenn sie beim Glotzen auf Ihr EFO - Elektronisches Fummel Objekt - gestört werden ...

Re: Spielhallen unter Druck

Verfasst: 09.09.2017, 23:03
von Günter
Ach quatsch.

Alle Aufsteller sind daran interessiert, mich - als Kunden - über die Geräte zu informieren. Da kann gar kein Problem geben.

Günter

Re: Spielhallen unter Druck

Verfasst: 09.09.2017, 23:27
von tapier
Ich find das gar nicht soooo schade wenn die Mehrfachkonzessionen verschwinden.
Dabei ist nicht zu vergessen das, sofern die SpielV richtig ausgelegt wird, eine Multikonzession in der Form wie sie z.Zt sind, in den meisten Fällen nicht der Vorschrift entsprechen.
D.h. Es muss ausserhalb der Konzession ersichtlich sein das es sich um getrennte Betriebe handelt.
Es darf nicht möglich sein von einer, in die andere Halle zu gehen ohne einen öffentlichen Weg zu passieren.
Jede Halle muss einzeln schließbar sein und unabhängig von der anderen zu betreiben sein.

Und diese Vorschriften wurden von den Betreibern und von den zuständigen Behörden wissentlich nicht eingehalten.


Auszug SpielV §3:
"2) In Spielhallen oder ähnlichen Unternehmen darf je 12 Quadratmeter Grundfläche höchstens ein Geld- oder Warenspielgerät aufgestellt werden; die Gesamtzahl darf jedoch zwölf Geräte nicht übersteigen. Absatz 1 Satz 2 ist entsprechend anzuwenden..... "

Re: Spielhallen unter Druck

Verfasst: 09.09.2017, 23:32
von Günter
Was mich wirklich ärgert:

Ihr sprecht über Jobs und die Ausbildung von Forenbenutzern, als sei es Konfetti. Peng, weg ist der Job, der Staat hat Platz für Casinos gemacht.

Ich sehe das überhaupt nicht so. In den Automatencasinos sieht es doch nicht anders aus, als in den Spielhallen. Sprecht doch mal mit dem Personal. Was verdienen die eigentlich? Fürchten die - als langjährige, erfahrene Mitarbeiter - um ihren Job?

Ich hatte Bedenken, als die Ausbildungen in der Automatenbranche entstanden. Man bewegt sich damit immer an der Grenze der Gesetzgebung. Aber gut, so ist es halt gekommen.

Macht gerne weiter geht so. Geht in die Spielhalle, erzählt dem Personal, dass demnächst alle auf der Straße stehen werden. Schuld daran sei der Staat, oder die Automatencasinos. Die Branche selbst kann natürlich keine Schuld tragen, weil sie vielleicht versucht haben könnte, sich mit Ausbildungsberufen zu etablieren, um einer strengeren Gesetzgebung entgegen zu wirken.

Und Grabsteine sind eine angemessene Auseinandersetzung mit dem Thema. Wer auf die Branche gesetzt hat, geht jetzt halt den Bach herunter.

Jetzt kriegt Euch mal ein. Um eine Wohnung in eine Spielhalle umzuwandeln, braucht es Farbe, Teppich, und ein Wochenende. Die Toilette kann man in 10 Jahren renovieren. Und die Kaffeemaschine finanziert sich von selbst, da Getränke inzwischen kostenpflichtig sind.

Günter

Re: Spielhallen unter Druck

Verfasst: 10.09.2017, 09:15
von Realkojack
Verstehe ich nicht Günter,
meinst Du hier freut sich irgendjemand, dass Arbeitsplätze verloren gehen?
Ich nicht. Ich prangere die staatliche Verlogenheit bei diesem Thema an. Ob ein Spielcasino oder Spielhallenmitarbeiter betroffen ist, spielt dabei gar keine Rolle. Schlimm ist es jedesmal.

Re: Spielhallen unter Druck

Verfasst: 10.09.2017, 11:47
von spielt
Die Arbeitsbelastung der Aufsichtsdamen ist erheblich geringer geworden.
Hier in Bayern ist vor ca. fünf Jahren ein Rauchverbot in Spielhallen in Kraft getreten, das bedeutet weniger Aschenbecher zu leeren, ausser die an den Eingägen stehenden und die auch max. einmal pro Tag.
Zusätzlich gibt es seit Nov. letzten Jahres nur kostenpflichtige Getränke und ich schätze etwa 70%
der Kunden bestellen nichts, oder max. ein Getränk.
Die Öffnungszeiten jeder Halle in unserem Bundesland sind erst ab 9 Uhr, das bedeutet nicht mehr so früh aufstehen.

Re: Spielhallen unter Druck

Verfasst: 20.09.2017, 13:51
von Günter
Ich wollte niemanden persönlich angreifen oder kritisieren. Mich hat diese Grabesstimmung gestört, die um sich greift.

Ein Bekannter von mir hat das Jammern der Branche, dass tausende von Arbeitsplätzen verloren gehen würden, im Fernsehen aufgeschnappt. Der läuft jetzt in Spielhallen und spricht mit dem Personal über das Ende derer Jobs. Dabei hat er keine Ahnung, ob, und wie es weiter gehen wird. Er verunsichert nur das Personal, das sich eh Gedanken um seine Zukunft machen wird.

Ich weiß auch nicht, wie es weiter gehen wird. Es wird Veränderungen geben. Vermutlich werden sich große Spielhallen nicht mehr tragen, egal, wie viele Unterhaltungsgeräte man hineinstellt. Aber auch das kann ich nur vermuten.

Ich sehe einen Bedarf, der sich nicht verändert hat. Und ich sehe eine Branche, die davon lebt, diesen Bedarf zu decken. Wenn die Gesetzgebung zuläßt, dass die Branche weiter existieren kann, und die Branche keine große Lücke bei der Versorgung der Kunden entstehen läßt, so dass sich die Kunden nach Alternativen umsehen, wird es weiter gehen.

Irgendwie halt. Vielleicht mit anderen Geräten und mit vielen kleineren Spielhallen. Das ist noch nicht einmal neu. Vielleicht leben in Zukunft sogar mehr Menschen von der Branche. Zu Grabe tragen kann man sie immer noch - wenn sie denn wirklich untergehen würde.

Günter

Re: Spielhallen unter Druck

Verfasst: 20.09.2017, 15:31
von kobayashi
Ohne etwas schönreden zu wollen, gibt es für Automatenfachkräfte natürlich nicht NUR im Glücksspielgewerbe Jobs. In vielen Bereichen gibt es auch Waren- und Dienstleistungsautomaten die professionelle "Pflege" brauchen.

In Berlin z.B. wird fast wöchentlich auf S-Bahnhöfen ein Fahrkartenautomat gesprengt, die Dinger wollen repariert werden.

Ok etwas sarkastisch, aber ganz die Hoffnung aufgeben sollte man nicht wenn man aktuell so eine Ausbildung in der Tasche hat. Jede Ausbildung ist besser als keine.

Gutheißen werde ich den wahrscheinlich kommenden Arbeitsplatzabbau natürlich trotzdem nicht.

Re: Spielhallen unter Druck

Verfasst: 20.09.2017, 15:52
von katzel
In Berlin z.B. wird fast wöchentlich auf S-Bahnhöfen ein Fahrkartenautomat gesprengt, die Dinger wollen repariert werden.
Die Oma, die dank unserem Pack aus Berlin, ihre Rente aufbessern muss sehe ich da nicht beim Reparieren.
Die paar ausgebildeten haben da natürlich bessere Chancen.
Welcher Anteil der größere ist, ist wohl ohne Diskussion.
Hier sind die großen Konzessionen jedenfalls nun klein und die überflüssigen Leute wurden nachhause geschickt, so einfach ist das.
Denen hilft kein "ich sehe das noch nicht ob jemand arbeitslos wird, gibt sicher eher mehr Jobs" mehr, die sitzen schon zuhause.

Re: Spielhallen unter Druck

Verfasst: 20.09.2017, 19:13
von Günter
Ich werde die Menschen meiner Umgebung, die alleine eine Spielhalle mit mehreren Konzessionen beaufsichtigen, fragen, was sie davon halten, wenn eine Oma arbeitslos würde, falls sie nur noch eine Konzession beaufsichtigen müßten.

Günter