Rettet das dritte Gerät

[Gast]

Äh, Unterschriftenliste, das sagt mir doch irgendwas. Aber lest selbst


Lauser: Große Gastro-Umfrage
Rettet das dritte Gerät

Die Gustav Lauser GmbH in Stuttgart, das wohl größte deutsche Gastro-Aufstellunternehmen, hat jetzt eine große Unterschriftenkampagne zur Rettung des dritten Geldspielgerätes in der Gastronomie gestartet.

Im ersten Schritt wurden über 500 Unterschriftenlisten an Gastronomen geschickt, damit sie und ihre Mitarbeiter diese Petitionen unterzeichnen können. Damit möglichst viele mitmachen, wird in einem zweiten Schritt nach telefoniert, wenn keine Reaktionen vorliegen. Elfriede und Gustav Lauser möchten mit dieser Aktion gegenüber der Politik unterstreichen, dass viele Gastronomen die Einnahmen aus den Automaten dringen brauchen, um einen wichtigen Teil ihrer Kosten zu decken. Nach dem fast flächendeckenden Rauchverbot ist die Gastronomie noch mehr auf diese Einnahmen angewiesen. Es steht nämlich zu befürchten, dass nach Rauchern dann auch noch Spielgäste nicht mehr in die Kneipe gehen, sondern sich nach Hause hinter ihren Computer zurückziehen und illegal ihrem Spielspaß nachgehen. Schon jetzt beobachten die Gastro-Fachleute, dass viele ehemalige Stammgäste nur noch sporadisch auftauchen und die Kneipe als sozialen Treffpunkt weitgehend abgeschrieben haben.

Weiter befürchtet man im Unternehmen Lauser, dass irgendwann nach dem dritten Gerät in der Gastronomie auch das zweite geopfert werden könnte. Das wäre für viele Betriebe dann der sichere Tod. Deshalb möchte die Stuttgarter Unternehmer auch alle Kollegen in der Gastro-Aufstellung motivieren, ähnliche Aktionen zur Rettung des dritten Gerätes zu starten.

Die Unterschriften-Listen werden mit einer Positionsbeschreibung der Lauser GmbH Anfang Mai an Wirtschaftsminister Rainer Brüderle übergeben werden.

Quelle: G&B

[GS33]

Bitte steinigt mich nicht wegen meiner Frage.
Ist das dritte Gerät in Kneipen denn überhaupt so wichtig? Kommt es denn oft vor, daß alle drei Geräte gleichzeitig bespielt werden? Es wäre ja immerhin möglich, daß man mit zwei Geräten den gleichen Umsatz erzielen kann wie mit dreien, weil gar nicht an allen drei Geräten gleichzeitig gespielt wird. Oder ist bei drei Geräten die Vielfalt größer und es spielen Gäste am dritten Gerät, weil ihnen Gerät eins und zwei nicht zusagen? Oder sind es heute ohnehin drei gleiche Geräte, weil unterschiedliche Spielsysteme drauf sind? Ich kenne mich mit den modernen Geräten, die weder Walzen noch Scheiben haben, nicht so aus.
Bei uns gibt es eine Bahnhofskneipe, da hängen zwei "ältere" Geräte, es sind noch echte Spielautomaten, so in dieser Art, aber eben nur zwei, keine drei. Wird die Möglichkeit, drei Geräte in die Kneipen zu hängen, überhaupt immer ausgenutzt, oder haben ohnehin die meisten Kneipen nur zwei Geräte?

[Realkojack]

Eigentlich ist es bestürzend, dass Kneipen ohne Automaten nicht überlebensfähig sein können.
Es hängt aber auch von der Ausrichtung der Kneipe ab: für jüngeres, älteres oder gemischtes Publikum.
Ist ja so ähnlich wie bei Tankstellen, die nur noch so nebenbei Sprit verkaufen und ihr Hauptgeschäft mit Shopartikeln bestreiten.

[alm öhi]

Es ist schon in der Nachkriegszeit so gewesen, dass die Kneiper kalkuliert haben, Automatenanteil muss die Pacht bringen. Für viele Wirte wird die Geschäftsübernahme erst durch Aufstellerdarlehn möglich, dieses refinanziert sich bei drei Automaten in der Regel schneller als bei zwei Automaten. Es gibt natürlich auch Gaststätten, in denen der Aufsteller nur einen Automaten stehen lässt, da sich angesichts der steuerlichen Belastung nur einer rechnet.

[GS33]

Ich weiß von Wirten, die konnten zumindest früher ihre Miete von dem Erlös aus dem Spielautomaten bezahlen. In meiner früheren Stammkneipe stand ein Flipper, der hat die Stromkosten erwirtschaftet.
Es gibt aber auch eine ganze Menge Kneipen, in denen kein Spielautomat hängt. Einer meiner Freunde, der eine Kneipe hatte, hat nie ein Geldspielgerät aufgehangen, da diese nicht nur Vorteile haben, sondern auch Einbrecher anziehen. Der Vorbesitzer seiner Kneipe hatte zwei Spielautomaten. Drei Mal haben sie eingebrochen. Einmal trotz Einbruchmeldeanlage. In der Frittenbude um die Ecke haben sie auch schon eingebrochen und den Spielautomaten aufgebrochen.

[Franky]

Die Automaten in den Gaststätten haben doch gegenüber früher drastisch nachgelassen. In den wenigsten Fällen kann man heute noch die Pacht damit bestreiten.

Der Trend ging doch schon vorher dazu über ein Gerät weniger aufzustellen. Wo früher zwei waren, ist nur noch eins und wo eins war, ist heute gar keins mehr.

Das dritte Geldspielgerät braucht man nur für die sogenannte Bistrokonzession. 4 Minibistros zusammengestrickt ergeben eine erlaubnisfreie 12er Konzession.

[spielt]

... und als nächstes
Rettet die 8er Konzession mit 96 GGSG oder die 6er Konzession mit 72 GGSG.

[hab_noch_dm]

Hier in meiner Region hängen schon immer (also die letzten Jahre), wenn überhaupt, nur 2 Geräte.

[privataufsteller]

Wer nichts wird wird Minispielo!
...in ner großen Spielo darf ma ja nicht saufen.
Insgesamt aber schon sehr traurig, wenn ne Kneipe ohne Spielautomaten nicht überleben kann.
Hier in München gibt's mehrere Kneipen OHNE GSGs. Und die laufen teils bestens! Liegt also nicht nur an den Automaten, dass Leute in die Kneipe gehen, hüstel!

[Kronentrinker]

Auch in Dortmund geht der Trend eher weg von den Automaten. In manchen traditionellen Eckkneipen verschwinden die Geräte, nachdem der Wirt auf "schick" renoviert hat. Ein "must have" hingegen ist Livefussball. Und Novos & Co. sieht man eher in "Spelunken" und Kulturvereinen der Nordstadt.

[GS33]

Ein "must have" hingegen ist Livefußball.

Das ist ganz schlimm geworden. Ein wirklicher Grund, keine Kneipe mehr aufzusuchen. Seit der WM 2006 oder vielleicht auch seit Erfindung der Flachbildschirme ist das ganz schlimm geworden. Man kann kaum noch irgendwo hingehen, ohne daß man vom Fußball genervt wird.
Mit dieser Meinung stehe ich aber ziemlich allein da, so daß die Wirte fast gezwungen sind, Fußball zu übertragen, weil sonst die Gäste wegbleiben.

[Dominostein]

in Hamburg gibts nur 2 Automaten in der Kneipe

[CrissCrossTommy]

Ein "must have" hingegen ist Livefußball.

Das ist ganz schlimm geworden. Ein wirklicher Grund, keine Kneipe mehr aufzusuchen. Seit der WM 2006 oder vielleicht auch seit Erfindung der Flachbildschirme ist das ganz schlimm geworden. Man kann kaum noch irgendwo hingehen, ohne daß man vom Fußball genervt wird.
Mit dieser Meinung stehe ich aber ziemlich allein da, so daß die Wirte fast gezwungen sind, Fußball zu übertragen, weil sonst die Gäste wegbleiben.

da ich ja tief in der fanszene und damit auch richtig verbunden bin mit fußball kann ich auch meine meinung dazu sagen.

es ist leider wirklich so, dass fußball seit einiger zeit, insbesondere seit der vergabe der wm2006 nach deutschland, total "in" ist. da haben wir das problem nicht nur im stadion sondern auch in der kneipe. das reicht sogar so weit, dass so genannte fußballfans, die sich z.b. immer als sagen wir mal "hardcore-bvb-fan" ausgeben, sich auch noch den größten dreck wie z.b. shachtjor donezk gegen bayer leverkusen anschauen anschauen müssen. wenn man dann in ruhe dart spielen oder karteln will, muss man still sein, weil diese deppen dieses ach so wichtige spiel sehen müssen. aber irgendwann wird der tag kommen, genau wie einst beim tennis, wo sich kaum einer mehr für fußball interessiert. und dann bin ich bayernfan immer noch mit meiner dauerkarte im stadion, auch wenn nur 20.000 zuschauer gegen hansa rostock in der allianz arena da sind. hoffen wir mal, dass es bald so kommt!

gruß, tommy

[KreuzAs]

Mit dieser Meinung stehe ich aber ziemlich allein da, so daß die Wirte fast gezwungen sind, Fußball zu übertragen, weil sonst die Gäste wegbleiben.

Mit mir sind wir schon zwei. Ich hab mit den Rundballtretern auch nix am Hut. Wo man früher in Ruhe Karten spielen oder würfeln konnte kann man sich heute vor Geschrei nicht mehr in Ruhe beim Bier unterhalten..
Das heißt nicht, das es nur noch solch Läden gibt. Aber es werden immer mehr...Sportsbar über alles..

[ChriPo]

Fußball-Konsum sollte ebenfalls vergnügungssteuerpflichtig werden. Wäre eine prima Einnahmequelle für den Staat.