Es gibt heute nur noch wenige Spiele und wenige Spielsituationen, in denen die Geldspielgeräte nicht zufällig arbeiten (wenn wir Jackpots einmal vernachlässigen).Merkur_Star hat geschrieben:Wann kommen die Sterne?
oder kommen die Sterne, wenn das Spiel oder das Gerät genügend Umsatz gemacht hat?
oder ist es überhaupt einprogrammiert, dass die Sterne kommen können?
Zu den wenigen Spielen: Es gibt einzelne Spiele, auf die der Spieler Einfluß hat. Pokerspiele zum Beispiel. Dort kann es vorkommen, dass ein Algorithmus darauf achtet, dass ein Spiel durch den Einfluß des Spielers nicht aus dem Rahmen fällt.
Ein schönes Beispiel, wie Spiele arbeiten, bietet ein Fehler aus früheren Zeiten, den ich hier intern wohl erwähnen kann. Das frühere Las Vegas Poker achtete darauf, dass der Spieler nicht zuviel Einfluß auf die Ausschüttung nehmen konnte. Aber es verrechnete sich, wenn man gezielt unsinnig Karten hielt. Hielt man immer nur Paare mit allen zusätzlichen Karten, zerstörte dabei sogar gelegentlich kleine Gewinne, kam der Algorithmus zu dem Schluß, man gewinne zu wenig, und versuchte, das auszugleichen. Die Folge war irgendwann eine Warnung von AdP an die Aufsteller, Las Vegas Poker zu deaktivieren, da es eine "Spielstrategie" gebe.
An diesem Beispiel kann man gut sehen, dass sich Spiele NICHT an der Einnahme des Gerätes orientieren - an dem damaligen Las Vegas Poker konnte man grenzenlos gewinnen. Der Algorithmus war lediglich bemüht, dass sich der Spieler durch den Einfluss, den er beim Pokern nun einmal durch das Halten der Karten hatte, in den Grenzen der erwarteten Ausschüttung bewegte. Er bemerkte nicht, dass er sich bei unsinnigem Halten verrechnete. Er berechnete nur, welche Chancen der Spieler haben würde, was tatsächlich gewonnen wurde, wußte dieser Kontrollmechanismus nicht.
Spiele, bei denen der Spieler keinen Einfluss hat, benötigen so einen Algorithmus gar nicht. Das sind fast alle Spiele, genauso, wie das Risiko. Der Aufsteller gewinnt langfristig seinen Anteil. Das Risiko verhält sich dabei sogar neutral. Man kann sich stundenlang im Risiko aufhalten (wenn es einem gelingt), daran gewinnt der Aufsteller nichts. Womit ich nicht das Risiko-Spiel meine, das es einmal gab. Ich nehme an (weiß es aber nicht sicher), dass man hier (also beim Spiel Risiko, nicht beim Risiko innerhalb eines anderen Spiels) beim ersten Risikoschritt leicht verlor. Bei anderen Spielen ist das ja unnötig. Man verliert im Spiel, das bisschen Risiko ist da belanglos.
Eine Diskussion über Programmfehler werde ich nicht führen. An diesen Ausnahmeerscheinungen kann man aber sehen, wie Spiele arbeiten. Ich würde sagen, 95% aller aktuellen Spiele arbeiten komplett zufällig. Die verbliebenen 5% sind Spiele, bei denen der Spieler realen Einfluss nehmen kann, wie beispielsweise beim Poker. Es mag einzelne Spiele geben, wo der Entwickler meint, Einluß auf den Zufall nehmen zu müssen, derartige aktuelle Spiele in Spielhallen sind mir (bis auf Jackpotanlagen) nicht bekannt.
Dabei sollte man bei RTG berücksichtigen, dass sie manchmal dem Zufall etwas nachhelfen, ohne wirklich Einfluß zu nehmen. Wie kann man bei "Three Dice Saloon" genauso oft zwei Würfel bekommen, wie einen Würfel, das ist doch statistisch unmöglich? Ganz einfach. Das Spiel könnte mehrere Walzensätze besitzen. Ein Walzensatz besitzt wenige Würfel. Einer sehr, sehr viele. Und drei weitere Walzensätze haben viele Würfel auf zwei der drei mittleren Walzen, auf der dritten Walze sind Würfel jeweils rar. Wenn man jetzt noch zwischen den verschiedenen Walzensätzen zu Spielbeginn würfelt, kann man jede beliebige Würfelkombination forcieren. 3 Würfel, 2 vorne, 2 hinten, oder lieber nur einen Würfel? Zufällig ist es trotzdem, auch wenn etwas nachgeholfen wird.
Grenzerscheinungen, wie "ein Gerät nimmt mehr ein, als gesetzlich langfristig zugelassen wäre" treten so selten auf, dass es fraglich ist, ob es jemals an irgendeinem Gerät in Deutschland eingetreten ist.
Am besten ist, man geht davon aus, ein Gerät arbeitet zufällig. Das ist wesentlich sinnvoller, als Geldspielgeräte umgekehrt zu betrachten.
Das halte ich noch für eine Abschätzung nach oben.kobayashi hat geschrieben:An den Maxwins liegt die Wahrscheinlichkeit bei 10ct und nicht viel Geld auf dem Zähler ja so 1-2%. Das ließe mich überschlagsmäßig eine Wahrscheinlichkeit von 3-5% Promille am SS vermuten.
Also im besten Fall statistisch rund alle 200 Ausspielungen.
Angenommen, von 10 Cent Einsatz würde ein Cent, also 10%, in den Höchstgewinn gehen. Dann dürften alle 100.000 Umdrehungen 1000 Euro Gewinn auftreten.
Nehmen wir an, alle 100 Umdrehungen gäbe es drei Sterne. Dann würde der Stern in der Ausspielung in 300 Walzenumdrehungen einmal auftreten (Chance des Auftretens 1/3). Es blieben 333 Ausspielungen, in denen der Stern einmal auftreten dürfte, also 3 Promille. Mit 1-3 Promille aller Ausspielungen bei 10 Cent Einsatz kommt man der Realität vermutlich nahe, wobei mir 3 schon zuviel erscheint.
Es bliebe noch die Frage, ob der Höchstgewinn bei allen Einsätzen gleich oft auftreten kann. Ja und nein, das hängt davon ab, wie das Spiel programmiert ist.
Würde das Spiel bei hohem Einsatz genauso ablaufen, wie bei niedrigen Einsätzen, würde das bedeuten, dass die prozentuale Ausschüttung bei hohem Einsatz wegen des festliegenden MaxWins niedriger läge. Alle Gewinne steigen proportional an - nur der Höchstgewinn bleibt gleich.
Das wird es nicht geben. Die Mindesteinsätze von 5 Cent, teilweise auch 10 Cent, sind in der Branche nicht sehr beliebt. Sie zu bevorteilen kommt gar nicht in Frage.
Wie könnte man dem entgegen wirken? Ich sehe drei Möglichkeiten. Im Normalspiel könnten (mit anderen Walzen) tendentiell höhere Gewinne gegeben werden. Im Feature werden tendentiell Symbole ausgelost, die zu höheren Gewinnen führen könnten. Der MaxWin könnte häufiger ausgelost werden.
Wenn man sich an zufällige Walzen hält, wird sich der gelegentliche Frust nicht vermeiden lassen (ein Knapp-Erlebnis kann den Spieler auch motivieren, weiter zu spielen). Ich denke, man sollte mit betrügenden Walzen vorsichtig sein, sie nur einsetzen, wenn es notwendig ist (man muss den Höchstgewinn ja nicht unbedingt geben, wenn der Spieler gerade 850 Euro auf dem Punktezähler hat). Ich vermute (kann es aber nicht belegen), dass zufällige und durchschaubare Ereignisse dem Spieler am plausibelsten erscheinen.Esteka hat geschrieben:Mich hat beim Auslösen des Jackpots folgendes geärgert: Es wird nur der dritte fehlende Stern gesetzt. Fast bei jedem Überschreiten von 100 Punkten hat man aber andere für den Spieler viel wertvollere Bilder in denen ein Stern ergänzt werden könnte, z.B. Stern-nichts-Stern-Stern-Stern. Klar verändert das die Mathematik, aber ein "intelligenteres" System der Auslösung würde zu grösserer Zufiedenheit des Spielers führen und Frust vermeiden.
Ich hatte auch schon 4 und 5 Sterne mit der Auslösung. Das kommt gar nicht so selten vor.
Günter