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Hellomat - Konkurs 1989

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Konkurs 1989


Aus für Hellomat

Noch bevor über weitere Einschränkungen für unsere Branche endgültig entschieden ist, haben wir zum zweitenmal den Konkurs eines Hersteller¬ Unternehmens zu beklagen.

Die Herbstsonne schien in Mechernich-Obergartzem. Niemand ahnte, welch dunkle Wolken sich über dem strukturschwachen Ort am Rande der Eifel zusammenbrauten. Am 12. Oktober mittags um 12 meldete Hellornat beim Amtsgericht Konkurs an.

Wenige Minuten später standen die Räderstill. Rund 150 Mitarbeiter mit einem Federstrich arbeitslos. Schicksale, die sich mit Worten nicht beschreiben lassen.

Alle waren vom plötzlichen Aus überrascht worden. Noch vor wenigen Wochen hatte man die Produktion hochgepuscht. Sie lief auf vollen Touren. Und damit lief scheinbar auch das Geschäft.

Was hat zu dieser unerwarteten Entwicklung geführt?
Die Verantwortlichen im Unternehmen halten sich bedeckt. Nur eine vage Erklärung: „Die politischen Entwicklungen haben uns die Luft zum Atmen genommen. Hinzu kamen Schwierigkeiten mit der PTB bei der Zulassung eines neuen Gerätes"

Dramatische Liquiditäts-Schwierigkeiten hat es bei Hellomat schon seit langem gegeben. Spektakulärster Sanierungs-Versuch war der Verkauf der Hamburger Niederlassung »AbisZ«, die jetzt als freies Fachgroßhandels-Unternehmen vom Konkurs nicht betroffen ist. »AbisZ« hatte schon kurz nach derTrennung von der früheren Muttergesellschaft die Verbindungen fast völlig abgebrochen.

Aber der Kaufpreis war offensicht¬lich nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Erst im Sommer dieses Jahres hatte dann ein neuer Mehrheits-Ge¬sellschafter die Anteile derHellomat GmbH fast hundertprozentig übernommen. Es gab eine kräftige Finanzspritze und ein neues Top Management.

Von der fertigen Entwicklung eines völlig neuartigen Geräts mit noch nie dagewesenen Features war außerdem die Rede. Eine Art Wunderwaffe. So schien der Havarist wieder flott zu werden.

Dieser Schein hat getrogen!

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