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Kloß, Hans


Jubiläum: Hans Kloß 20 Jahre bei Bally Wulff
Manager zwischen Tradition und Innovation
Ein Artikel von 1990
Anfang April feierte Bally-Wulff-Geschäftsführer Hans Kloß seine 20jährige Zugehörigkeit zum Unternehmen, das er führt. Als Manager eines ebenso renommierten wie traditionsreichen Automatenherstellers ist es ihm gelungen, die Brücke zwischen Tradition und Innovation zu schlagen, manchmal nötige Gratwanderungen zu überstehen und dabei den speziellen Berliner Charme des Hauses zu wahren. Rückschau auf die Leistungen und Verdienste, aber auch ein Blick auf den Menschen Hans Kloß standen im Mittelpunkt, als am Maybachufer Jubiläum gefeiert wurde.

Am 2. April gab es beim Berliner Automatenhersteller Bally Wulff ein ganz besonderes Jubiläum: Geschäftsführer Hans Kloß feierte seine 20jährige Betriebszugehörigkeit.

Kloß, der das Unternehmen seit neun Jahren leitet, lud seine Mitarbeiter aus diesem Anlaß zu einem Sektempfang mit kaltem Buffet. Der stellvertretende Geschäftsführer Dieter Bethke unterstrich in seiner Laudatio die besonderen Verdienste von Hans Kloß um den Umbau des Unternehmens von der Inhaber-Firma zur modern geführten GmbH, was nur durch sehr persönlichen Einsatz für das Unternehmen möglich gewesen sei.

Diese Arbeit hat sich inzwischen für das Unternehmen ausgezahlt. So trieb Kloß Mitte der 70er Jahre die Elektro
nik-Entwicklung voran, um einen möglichst reibungslosen Übergang von der elektromechanischen zur elektronischen Technologie zu schaffen. Auf diese Weise konnte Bally Wulff vor mehr als zehn Jahren rechtzeitig in die elektronische Ära einsteigen.

Wenig später, in den frühen 80er Jahren, setzte sich Hans Kloß mit Erfolg für den Ausbau des Vertriebsnetzes ein, das heute bundesweit 16 Niederlassungen umfaßt. Die damalige Vorgehensweise, neben Neugründungen von Verkaufsniederlassungen auch alteingesessene Handelshäuser zu übernehmen, stellte sich als richtig heraus. Firmen wie Küpper in Stuttgart, die Westav-Gruppe und Mogk in Frankfurt wurden in die Vertriebsgesellschaft integriert. Es folgten weitere Aquisitionen wie die Geda Automatengroßhandel und die Erkens Vertriebs GmbH. Beide tragen noch heute ihren ursprünglichen Firmennamen.

Der immer für Produktdiversifikationen offene Manager Kloß baute im Laufe seiner Tätigkeit für das Unternehmen internationale Kontakte auf, so daß inzwischen ein reger Know-howAustausch zwischen Berlin und der internationalen Fachwelt besteht. Es war sein Verdienst, daß Mitte der 80er Jahre die Bally-Flipper für den westeuropäischen Wirtschaftsraum in Berlin gebaut wurden. Ein grenzenlos fallender Dollarkurs setzte diesem Produktionszweig ein ungewolltes, nicht vorhersehbares Ende.

Durch seinen Erfolg konnte Kloß sich beim amerikanischen Bally-Konzern ein derartiges Renommee verschaffen, daß er regelmäßiger Teilnehmer der dortigen Jahreshauptversammlungen des Vorstandes und des Aufsichtsrates ist. Sein Rat als erfolgreicher Manager wird dort gern gehört. Insbesondere im Zeichen der jüngsten politischen Entwicklung in Zentral- und Osteuropa ist seine Expertise gefragt. Nachdem Aufsichtsratsvorsitzenden Robert E. Mullane ist Hans Kloß der Manager mit der
längsten Betriebszugehörigkeit in der Konzernspitze von Bally.

„Nebenbei" engagiert er sich als Geschäftsführer der Unternehmen Bally Gaming International und Bally Fitness. Bally Gaming International ist zuständig für den Vertrieb von Slotmachines im europäischen Raum, Nahost und Afrika. Bally Fitness vertreibt professionelle Trainings-Geräte aus der Bally-Produktion für Fitness-Studios im europäischen Raum.

Von seinem Engagement profitiert nicht zuletzt auch die gesamte Automatenbranche. Kloß ist Vorsitzender und Gründungsmitglied der freiwilligen Automaten-Selbst-Kontrolle (ASK), durch die das Image der AutomatenWirtschaft in vielen öffentlichen Bereichen verbessert werden konnte. Als Vorsitzender des Gesellschafter-Beirates der IMS und stellvertretender VDAI-Vorsitzender (MU) setzt er sich zusätzlich für die Belange der Branche ein.

Die zehnjährige Zusammenarbeit mit Günter Wulff ist für Hans Kloß nach wie vor lebendig und noch immer Verpflichtung. Von dieser sehr intensiven Zeit, die durch den Tod des kreativen Firmengründers Wulff allzu abrupt beendet wurde, blieben Kloß prägende Erfahrungen, die ihm zum Ruf als versierter Automaten-Spezialist innerhalb und außerhalb des Unternehmens verholfen haben. Angeregt durch den genialen Ideenproduzenten Günter Wulff, aber auch durch die verschärfte Wettbewerbssituation, entwickelte er auf das Unternehmen maßgeschneiderte Kreativitätstechniken, die dem Hause Bally Wulff immer wieder richtungsweisende Produkte ermöglichten.

Bleibt bei einer derartigen Fülle von Aktivitäten die menschliche Seite auf der Strecke? Offensichtlich nicht. Hans Kloß gilt als Verfechter des Teamgeistes, der zwar hohe Ansprüche an seine Mitarbeiter stellt, aber Leistungen registriert und honoriert. Wann immer es
ihm möglich ist, sucht er den persönlichen Kontakt zu seinen Mitarbeitern. Auch für private Probleme hat er stets ein offenes Ohr und hilft mit Rat und Tat.

In der Rede an seinem Jubiläumstag verriet Kloß das Erfolgsrezept, mit dem er den pausenlosen beruflichen Einsatz unbeschadet übersteht: Es ist der Rückhalt in seiner Familie. Seine verständnisvolle Frau Bärbel hat so manches Mal in all den Jahren ein Auge zugedrückt, wenn ihr vielbeschäftigter Gatte mehr Zeit in fremden Kontinenten zubrachte, als in seinem Haus in Spandau. Keine Frage, daß das Jubiläum von Hans Kloß auch das Jubiläum von Bärbel Kloß war.

Als Symbol für das notwendige Rückgrat und die unverzichtbare Zähigkeit überreichte Bernhard Eber Hans Kloß im Namen der Festgäste einen breits 20 Jahre alten Bonsai, entsprechend der Betriebszugehörigkeit des „Multigeschäftsführers". Hans Kloß versprach, das Bäumchen, wie auch „seine Frau", noch viele Jahre zu hegen und zu pflegen.   

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