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Fischer Bernd

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Schaffe, schaffe, Gerätle baue

Bernd Fischer und seine Fortuna blicken über die Grenzen

Die Firma Fortuna im schwäbischen Neckarsulm hat sich in den letzten Jahren mit Darts, Musikboxen und Geldspielgeräten einen sicheren Nischen-Platz am Markt gesichert. Zwar werden die Produkte zum Teil nur in kleineren Serien hergestellt, doch mit pfiffigen Ideen soll nun auch das europäische Ausland ins Visier genommen werden.

Schwaben haben den Ruf, fleißig und geizig zu sein. Ob diese beiden Vorurteile auf Bernd Fischer, seines Zeichens Geschäftsführer der Fortuna Entwicklungs GmbH, zutreffen, kann man wohl so pauschal nicht beantworten. Gewiß ist aber allemal, daß er mit Ideen nicht geizt und daß er nicht zu den Faulen gehört, zeigt schon seine Biografie.
Seit seinem 18. Lebensjahr arbeitet der 35jährige bereits in der Automatenbranche. Er kennt die Höhen und Tiefen des Geschäfts nur zu genau. Er war schon mal ganz oben und mußte dann Mitte der 80er Jahre noch einmal fast von vorn anfangen. Das zeigt schon ein wenig, aus welchem Holz Bernd Fischer geschnitzt ist. Und wenn ihn einige Branchenkollegen eine gewisse Schlitzohrigkeit attestieren, so dürfte Fischer dies eher als Kompliment auffassen, denn als Rüge.

 

Es waren von Anfang an die kleinen und wenig sensationellen Ideen, die ihn geschäftlich voranbrachten. Dazu gehören etwa die Automatenablagen, die er 1988 produzieren ließ, oder die patentierte Alarmanlage für Geldspielgeräte aus dem Jahre 1989. Und Bernd Fischer ist ehrgeizig. Immer war es sein Traum, eines Tages selbst ein Geldspielgerät zu bauen.

1994 konnte er sich diesen Traum erfüllen und präsentierte sein Fortuna Limit erstmals auf der IMA. Das Gerät, das er mit seinen Mitarbeitern in Kleinserie produzierte, hatte den Erfolg, den er sich gewünscht hatte. „Ich verkaufe zwar nur kleine Stückzahlen, aber meine Kosten sind ja auch entsprechend niedrig", begründet er sein Engagement auf diesem Markt. Und der Fortuna Limit soll auch nicht sein letztes Geldspielgerät bleiben. Fischer: „Ich kann natürlich nicht alle zwei Monate ein neues Gerät auf den Markt bringen, aber das nächste ist bereits kurz vor dem Abschluß und soll im Frühjahr Premiere feiern."

 

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Neben dem Geldspiel hat Fortuna aber seit mehreren Jahren ein anderes Eisen im Feuer: Electronic Darts. Seine guten Kontakte zu einem spanischen Hersteller machten es bereits 1992 möglich, ein eigenes TV-Dart anzubieten. Der Clou an diesem Gerät mit original Turnierscheibe ist die idiotensichere Spielbeschreibung auf dem Monitor. Schon bei diesem Gerät dachte Bernd Fischer daran, die Angaben auf dem Monitor in verschiedenen Sprachen entwickeln zu lassen. Ein kleines Eprom, das ohne Probleme ausgetauscht werden kann, macht aus einem deutschen Dart im Handumdrehen ein französisches.

Noch weiter ist die Internationalität bei dem jüngst vorgestellten Fortuna Euro Dart umgesetzt worden. Dieses Gerät kann für elf verschiedene Sprachen umgerüstet werden. Nicht nur die Bedienungsanleitung, sondern auch die Spielbeschreibungen werden in der jeweiligen Landessprache auf dem Gerät angegeben. Ein Display sorgt zusätzlich für die wichtigsten Anweisungen. Laufend neue Spielvarianten können über ein Eprom hinzugefügt werden. Stolz ist Bernd Fischer auf die Kompaktheit des Gerätes:,, Sie können mit einem Handgriff das eigentliche Dartgerät vom Ständer nehmen und es in diesem verstauen. So bekomme ich allein fünf Geräte in meinen Kombi."Neben Darts und Geldspiel hat Fortuna auch noch Musikboxen und seit neuestem Kiddie Rides im Programm. Alle mit exklusiven Vertriebsrechten. Mit dieser Programmpalette will Fischer verstärkt den europäischen Markt erobern. Als Aussteller auf internationalen Messen, wie kürzlich in Paris, konnte er bereits die ersten Früchte ernten. „Besonders in Frankreich und Italien läuft das Geschäft sehr zufriedenstellend", ist Fischer optimistisch, und auf der IMA '95 soll es noch besser werden.


Aus dem Münzautomaten 1/95

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