Re: Mathematik Rotomat Goldmedaille
Verfasst: 11.01.2020, 17:57
Ließe man jetzt 300 Mio Automaten simultan einmal laufen , hätte man dann die gleiche Abweichung ???
*sinnier*
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1. Deutscher Verein der Münzspielfreunde
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Über diese Aussage habe ich sehr lange schon nachgedacht, nachdem ich sie das erste Mal von Dir gehört habe.Esteka hat geschrieben:Ließe man einige Millionen Affen einige Millionen Jahre lang auf Schreibmaschinen herumtippen, würde einer irgendwann fehlerfrei Schillers Glocke getippt haben.
Sehr schön beschrieben!Theseus hat geschrieben:Vielleicht ist damit gemeint, das nach dieser Stochastik dann immer wieder ähnlicher Spielablauf folgen muss. Ohne beschriebene Mechanik, Spieler, usw. Vieles am Automaten hängt von verschiedenen Ereignissen ab. Aber das ist in der Tat erstmal unerheblich. So erleben wir eine bedingte Wahrscheinlichkeit das Simulation und Automat gleiche Ergebisse liefern. Die Simulation zeigt uns nur wie es aussehen könnte.GS33 hat geschrieben:Selbstverständlich ist alles purer Zufall. Jetzt verstehe ich aber noch immer Dein Problem mit der Computersimulation nicht. Glaubst Du, es könnte ein ganz anderes Ergebnis am echten Automaten rauskommen als am Computer? Und warum sollte das so sein?
Genau. Ich würde sogar behaupten, dass sich eine naturgemäße Abbildung eines mechanischen Systems, das in der Natur sehr vielen äußeren Einflussfaktoren unterliegt, mittels einer Software ohnehin von selbst ausschließen würde. Wahrscheinlichkeitsberechnungen allein sind allenfalls Behelfskonstruktionen und Abstrahierungen der Realität. Dazu kommt noch, dass über die Software eines Computers simulierte Zufallsereignisse, ohne die man nicht auskommt, immer nur deterministischer Natur sein können.Theseus hat geschrieben: Gregor wollte wissen, ob in Bezug auf Wahrscheinlichkeit (Automat/Simulation) sich ein anderes Bild im Ergebis ergeben könnte und warum das so sein könnte.
Meiner Meinung nach müsste doch die Gleichwahrscheinlichkeit (Laplace Experiment) dann unter völlig gleichen Bedingungen stattfinden.
Aber liegt doch nicht 100 Prozent vor, da die Grundvoraussetzungen andere sind. Mechanische Würfeleinrichtung/ Computervorhersage. So können wir nur davon ausgehen, das wir eine bedingte (gute) Wahrscheinlichkeit haben, das PC-Simulation und Automat gleiche Ergebisse liefern. Je naturgetreuer die Simulation wäre, desto näher käme man doch an die Realität. Oder?
Ja, das ist allerdings so. Aber das ist nur dann ein Problem, wenn man wirklich auf alles eine für den Verstand befriedigende logische Antwort finden will. Hier liegt meines Erachtens nach auch das größte Problem des modernen wissenschaftsorientierten Menschen. Ich glaube, frühere Generationen haben noch eher akzeptieren können, dass es für unseren Verstand natürliche Grenzen gibt, über die wir nicht hinaus kommen. Diese Form von Demut ist selten geworden. Sie ist aber, wie ich finde, die einzige Möglichkeit, um nicht durchzudrehen in einer immer komplexer werdenden technisierten Welt.Theseus hat geschrieben: Sehr schön beschrieben. Die Frage nach der Unendlichkeit treibt mich auch schon länger um. Es ist doch so, das niemand zB im Weltraum eine Mauer gezogen hat. Also was kommt danach und was wieder dann danach. Bei dem Gedanken, kann man verrückt werden.
Theseus hat geschrieben:Die Theorie mit den Affen finde ich sehr spannend. Allerdings leider reine Spekulation.
Theseus hat geschrieben:Auch das "Nichts" ist wie oben schon schön beschrieben schwer vorzustellen. Obwohl ich fest die Meinung vertrete, das es das absolute "Nichts" nicht gibt. Auch den absoluten Tod nicht. Alles wandelt sich meiner Meinung nach zu neuen Lebensformen. Körper zersetzten sich schließlich zu weiterer Materie: Flüssigkeiten, Gase, Feststoffe. Sie sind das Bindeglied zu neuem Leben.
Theseus hat geschrieben: Ich hätte absolut keine Probleme damit als Spielautomat wiedergeboren zu werden. Oder als Öl. Oder als Wind. Muß ich denn unbedingt meine jetzigen Sinnesorgane haben, um existent zu sein? Nein. Es kann auch ein Baum aus mir werden oder eine Maus. Es ist vielleicht ein fragwürdiges "Glück" als Mensch wiederzukehren.
Theseus hat geschrieben: Merken tut man von dem Vorgang meiner Ansicht nichts. Wenn man abends ins Bett geht, wacht man morgens sofort wieder auf. Es ist für einen selbst gefühlt keine Zeit vergangen. Dabei ist die Zeit völlig absurd geworden. Ähnlich scheint es mir nach dem Ableben zu sein. Denn wenn man bedenkt, das man ja vorher angeblich auch das Nichts war, (erstmal)(pränatal) bin ich ja auch aus dem 0 und Nichts entstanden und jetzt existent. Warum sollte es nicht noch mehrmals klappen? Das ist natürlich nur meine eigene Vorstellung.
Die Philosophie ist für mich ohnehin das Salz in der Suppe des Lebens. Eine rein logisch aufgebaute Welt, die nur nach falsifizierbaren Gesetzmäßigkeiten funktioniert, wäre doch zutiefst langweilig. Und ich finde, alles hat gleichermaßen seinen Sinn in dieser Welt. Ohne die Existenz des Öls hätten wir schließlich ein großes Problem mit unseren Automaten. Also sollten wir auch das Öl entsprechend würdigen als eine sehr nützliche Existenzform. Also immer her damit.Theseus hat geschrieben: Hier steckt viel Ironie und Philosophie drin. Es darf durchaus gelacht werden. Wenn ich mal den Schirm zuklappe, komme ich als Öl für eure Automaten wieder.