Teilreparatur eines Rotomat Classic

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hab_noch_dm
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Re: Teilreparatur eines Rotomat Classic

Beitrag von hab_noch_dm »

Ich habe es gerade nicht im Gedächtnis, aber werden diese Zahnräder nicht durch "Madenschrauben" gehalten?

Da kommt es dann natürlich auf den Drehmoment beim Festziehen an.
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hab_noch_dm
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Re: Teilreparatur eines Rotomat Classic

Beitrag von hab_noch_dm »

Sternvogel hat geschrieben:Sehr interessant, Uli. Dann wäre es ja gut möglich, dass es in der Produktion nicht immer nur ideale Bedingungen gegeben hat.
Hehehe, die gab / gibt es mit Sicherheit selten.
Da sind schon Unterschiede Tag- /Spät- / Nachtschicht. :mrgreen:

Bei den Spritzgussmaschinen wird das Kunststoffgranulat Schrittweise in der Förderschnecke, die in der Einspritzdüse endet (die das flüssige Material in die Formen gibt), über mehrer Heizzonen erwärmt. Wenn da etwas nicht passt (manuell anders eingestellt, Ausfall einer Zone, oder nach Beginn und dann während der Arbeit), die Temperatur in dem Werkzeug (Form), oder die Abkühlzeit falsch gewählt ist, und wenn nur um ein paar Grad, dann ist das Produkt schon Unterschiedlich.
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Gelöscht161
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Re: Teilreparatur eines Rotomat Classic

Beitrag von Gelöscht161 »

hab_noch_dm hat geschrieben:
Sternvogel hat geschrieben:Sehr interessant, Uli. Dann wäre es ja gut möglich, dass es in der Produktion nicht immer nur ideale Bedingungen gegeben hat.
Hehehe, die gab / gibt es mit Sicherheit selten.
Da sind schon Unterschiede Tag- /Spät- / Nachtschicht. :mrgreen:

Bei den Spritzgussmaschinen wird das Kunststoffgranulat Schrittweise in der Förderschnecke, die in der Einspritzdüse endet (die das flüssige Material in die Formen gibt), über mehrer Heizzonen erwärmt. Wenn da etwas nicht passt (manuell anders eingestellt, Ausfall einer Zone, oder nach Beginn und dann während der Arbeit), die Temperatur in dem Werkzeug (Form), oder die Abkühlzeit falsch gewählt ist, und wenn nur um ein paar Grad, dann ist das Produkt schon Unterschiedlich.


Ich habe das mal bei Faller gesehen. Das läuft aber doch ganz vollautomatisch ab. Alles wird eingestellt und den Rest macht der Rechner.

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Sternvogel
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Re: Teilreparatur eines Rotomat Classic

Beitrag von Sternvogel »

hab_noch_dm hat geschrieben:Ich habe es gerade nicht im Gedächtnis, aber werden diese Zahnräder nicht durch "Madenschrauben" gehalten?

Da kommt es dann natürlich auf den Drehmoment beim Festziehen an.
Nein, Madenschrauben sind das nicht. Es sind gewöhnliche Schrauben mit Feingewinde und Schlitz, zwei jeweils pro Zahnrad. Es könnte sein, dass diese Halteschrauben das eigentliche Problem darstellen, weshalb sich die Risse mit der Zeit bilden. In der Mitte des Zahnrades befindet sich eine Metallhülse, in der die Antriebswelle eingeführt wird. Um die Metallhülse herum und oben drauf befindet nur eine relativ dünne Kunstoffschicht. Diese Schicht wird durch die Schrauben natürlich unter Druck gesetzt. Hier bilden sich auch die ersten Risse, die sich irgendwann wahrscheinlich bis in den eigentlichen Körper des Zahnrades hinein erweitern. Um die Metallhülse herum hätten die Zahnräder verstärkt werden müssen, meine ich. Dann wären sie wahrscheinlich weniger anfällig für die Rißbildung gewesen.

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hab_noch_dm
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Re: Teilreparatur eines Rotomat Classic

Beitrag von hab_noch_dm »

Sternvogel hat geschrieben: (...) Schrauben mit Feingewinde und Schlitz, zwei jeweils pro Zahnrad. Es könnte sein, dass diese Halteschrauben das eigentliche Problem darstellen
100%ig! :hoch :cry:
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hab_noch_dm
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Re: Teilreparatur eines Rotomat Classic

Beitrag von hab_noch_dm »

Geloescht161 hat geschrieben: Ich habe das mal bei Faller gesehen. Das läuft aber doch ganz vollautomatisch ab. Alles wird eingestellt und den Rest macht der Rechner.
Da läuft nur das ab, was der Bediener eingibt. :mrgreen:

Dazu 2 Gedanken:

1.
Zu der Zeit der Zahnradfertigung waren -zumindest hier in Süddeutschland- meistens Maschinen von Engel oder Ahrburg in Verwendung.
Da war nix mit Rechner - die Werte für Heizen, Kühlen und anderen Kram wurden da noch von Hand analog in die Regler direkt eingegeben. Wenn dann mal eine Heizung ausfiel, konnte es durchaus sein, daß das eine Zeitlang garnicht bemerkt wurde. Es hat aber trotzdem Einfluss auf das Produkt.
War aber früher wurscht. Made in Germany war schon immer Pfusch, nur halt mit gutem Marketing. :mrgreen:

Bei diesen Maschinen ist es wichtig, daß das Hydrauliköl eine gewisse Temperatur hat, sonst arbeiten z.B. die Schliesszylinder für die Werkzeuge nicht korrekt. Der Anpressdruck stimmt nicht, Kunststoff läuft aus der Form (das sind dann immer diese Grate, die man bei Kina-Müll sieht).
Für die Ölvorwärmung gab es zwei Möglichkeiten: entweder elektrisch (Heizstab) oder aber das Öl hat sich durch Reibungswärme selbst aufgeheizt. Dazu wurde nur die Hydraulikpumpe eine Zeit lang vor Fertigungsbeginn laufengelassen - das Öl lief durch die Maschine und wurde über eine Düse wieder in den Ölvorratstank gebracht. Durch diese Düse quetscht sich das Öl, und wird dabei warm. Ähnliches Prinzip wie beim Kühlschrank, nur umgekehrt, dort will man ja die Kälte haben.
Zu schnelles Anfahren nach einem Kaltstart ist also nicht Ratsam.

2.
Diese vollautomatischen Wertstellungen bringen eigentlich nur etwas, wenn eine grössere Serie mit dem selben Produkt gefahren wird.
Bei der Prototypisierung werden die zu verwendenden Werte ermittelt, bei der Serienfertigung dann eingegeben, die Maschine dann angefahren - und die ersten Teile, die Produziert werden sind Ausschuss. Oder sollten dies zumindest sein. Schlecht wer dabei an Akkordentlohnung denkt :mrgreen:
Dann werden X Teile in grösserer Serie gefertigt, und wenn der Auftrag abgearbeitet ist, wird Werkzeugwechsel (andere Form) und / oder Reinigung / Kunststoffwechsel durchgeführt.
Dies beschreibt den Idealfall, so hat auch die Maschine Zeit, sich "einzupendeln".
Leider wird das meist so gehandhabt, daß kleine Stückzahlen gefertig werden (Lagerkosten!!!), und dann Umgerüstet wird. Dieses Umrüsten dauert teils länger, als der eigentliche Fertigungsprozess. Wie will da die Maschine auf Idealtemperaturen kommen? Eben - garnicht. ::105::
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Sternvogel
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Re: Teilreparatur eines Rotomat Classic

Beitrag von Sternvogel »

Puh, du kennst dich aber gut mit der Materie aus. :hoch Für mich ist das ziemlich verwirrend. :???: :lol:

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hab_noch_dm
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Re: Teilreparatur eines Rotomat Classic

Beitrag von hab_noch_dm »

Ich sag mal so: als Haustechniker in einem Industriebetrieb bekommt man mal das Ein oder Andere mit... :mrgreen:
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Sternvogel
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Re: Teilreparatur eines Rotomat Classic

Beitrag von Sternvogel »

Das kann ich mir vorstellen. Dann frag doch mal, ob die Firma für uns nicht mal ein paar Zahnräder herstellen könnte. :mrgreen:

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hab_noch_dm
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Re: Teilreparatur eines Rotomat Classic

Beitrag von hab_noch_dm »

Sternvogel hat geschrieben:Das kann ich mir vorstellen. Dann frag doch mal, ob die Firma für uns nicht mal ein paar Zahnräder herstellen könnte. :mrgreen:
Theoretisch wäre das kein Problem:
das Werkzeug (die Spritzgussform) müsste vorhanden sein, und die Abteilung Spritzguss müsste wieder auferstehen. ;-)
Die gibt es nämlich nicht mehr.

Ich weiss, daß es schon ein paar Themen darüber gibt, ich glaube sogar, das es beim Automatenarchiv Giessformen dafür gab!?! Und 3D Druck war doch auch mal im Gespräch?
Das Thema ist ja schon was älter.

Aber kann man denn diese Zahnkränze nicht aus Vollmaterial fräsen?
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Sternvogel
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Re: Teilreparatur eines Rotomat Classic

Beitrag von Sternvogel »

Ja, die Gießformen gab es beim Automatenarchiv, das funktionierte auch. Die komplette Ausrüstung hat auch jemand übernommen, gleich nach der Ende des Automatenarchivs. Die Krux war allerdings, dass die Formen nicht lange hielten. Mehr als 10-12 Zahnräder waren nicht drin, dann waren die Formen im Eimer und es mussten neue gegossen werden. Dadurch war das letztenlich leider viel zu aufwendig und wohl auch zu teuer. Möglich ist es immerhin. Aber ich schätze mal als Laie, dafür wird schon eine Menge Knowhow gebraucht.

seku-games
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Re: Teilreparatur eines Rotomat Classic

Beitrag von seku-games »

Ich vermute, dass der Defekt der Zahnräder einen anderen Grund haben könnte. Die Hauptwellen laufen nicht „rund“. Die Abweichungen, Höhenschlag der Hauptwelle, belasten die Zahnräder und verursacht ein „“Brummen“ des Antriebs.

Aber wie kann man die Hauptwelle richten???

Ich habe am Wochenende einen Krone1000 gekauft. Die Hauptwelle „eiert“. Was nun?
Gewerblicher Servicedienstleister
1:1 € Programmierung G13-G18-G40-Cashflow450
€-Programmierung: NRI-WH-Mars-MEI-Coin/Money Controls-NSM-Comestero-SECI
€-Update: MD100-Taiko-EBA 21/3034-UBA-UBA-RC-JCM Produkte
Schechte Münz/Scheinannahme/Defekt? Wartung und Reparaturservice.
Service für „Alte Schätzchen“
:roll: Hilfe benötigt? Kostenfreie PN-Hilfe für: Münzprüfer/Akzeptoren/ Dispenser :xmas:

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L.G.
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Re: Teilreparatur eines Rotomat Classic

Beitrag von L.G. »

Hallo !
Ein Krone 1000 ist bestimmt ein ganz seltenes Exemplar.
Der fehlt noch in der Galerie.
Dort geht nur bis Krone 100
Leo

seku-games
Beiträge: 2393

Re: Teilreparatur eines Rotomat Classic

Beitrag von seku-games »

L.G. hat geschrieben:Hallo !
Ein Krone 1000 ist bestimmt ein ganz seltenes Exemplar.
Der fehlt noch in der Galerie.
Dort geht nur bis Krone 100
Leo
Soll natürlich Krone100 heißen. Ein Tippfehler passiert leicht am Handy ;-)
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Gelöscht161
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Re: Teilreparatur eines Rotomat Classic

Beitrag von Gelöscht161 »

seku-games hat geschrieben:Ich vermute, dass der Defekt der Zahnräder einen anderen Grund haben könnte. Die Hauptwellen laufen nicht „rund“. Die Abweichungen, Höhenschlag der Hauptwelle, belasten die Zahnräder und verursacht ein „“Brummen“ des Antriebs.

Aber wie kann man die Hauptwelle richten???

Ich habe am Wochenende einen Krone1000 gekauft. Die Hauptwelle „eiert“. Was nun?

Das ist eine gute Frage, auf die ich auch immer noch eine Antwort suche. Wenn die Antriebswelle ausgebaut und die Zahnräder abgezogen wurden bekommt man nie eine gerade Welle zu sehen. Die haben immer eine, wenn auch minimale, Wölbung. Ein solches Metallrohr mit 8mm Durchmesser und der erforderlichen Länge müsste es doch geben. Nur weiss ich nicht, wie das an der Motorseite aussieht, da dort in die Buchse zwei kleine Nasen reingeschoben werden müssen. Könnten die von der "alten" Welle entfernt und an der neuen befestigt werden??

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