Aktuelle Ebay-Funde von allgemeinem Interesse

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Wildmops
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Re: Aktuelle Ebay-Funde von allgemeinem Interesse

Beitrag von Wildmops »

Kommt noch...
Grüsse Hartl

Meine Geräte :...mittlerweile zu viele aber wohl noch lange nicht genug :lol:


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Realkojack
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Re: Aktuelle Ebay-Funde von allgemeinem Interesse

Beitrag von Realkojack »

Nicht übel. Wobei mich das Gefühl beschleicht, dass der Aufsatz dem vom Super Krone gleicht. Allerdings scheint die Beschriftung der Scheibe links von der Münzvorlage eine andere zu sein, wie auf dem Galeriebild: Krone Garant
Realkojack

muenzspielfreund
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Re: Aktuelle Ebay-Funde von allgemeinem Interesse

Beitrag von muenzspielfreund »

Stimmt!
zumindest zugedröhnt glaub‘ ich mir des…

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Sternvogel
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Re: Aktuelle Ebay-Funde von allgemeinem Interesse

Beitrag von Sternvogel »

Hallo Harald,

es freut mich, wenn sich außer mir noch jemand für diese Dinge interessiert. :)
ehs_laa hat geschrieben: In Deutschland gab es lange vor der "braunen Periode" (mehr als 50 Jahre davor) schon viele Bestrebungen, die gebrochenen Schriftarten und die Deutsche Schreibschrift abzuschaffen, weil sie fuer viele Menschen eindeutig schlechter lesbar war - vor allen Dingen die verschnoerkelten Grossbuchstaben (aus diesem Grund hatten andere europaeische Laender diese schon vor Jahrhunderten abgeschafft).


Davon ist mir nichts bekannt. Die vor allem in den deutschsprachigen Ländern entstandene Schriftkultur mit der Frakturschrift und der Kurrentschrift bei den Schreibschriften entstand ja schon zu Beginn der Neuzeit. Als einer der einflussreichsten Schöpfer der deutschen Schreibkultur gilt Johann Neudörffer der Ältere aus Nürnberg (1497-1563), einer der einflussreichsten europäischen Schreibmeister damals. In den deutschsprachigen Ländern wurden schon immer, zumindest in den gebildeten Kreisen, sowohl die deutsche Schrift als auch die lateinischen Schriftarten ohne Probleme verstanden. Umgekehrt galt das nicht, im Ausland konnte kaum jemand die deutschen Schriften lesen. Bei lateinischen Schriftarten waren kunstvolle Schreibschriften mit vielen Schnörkeln aber ebenfalls noch mindestens bis ins 19. Jahrhundert sehr weit verbreitet. Ein sehr schönes Beispiel dafür ist die wunderschöne englische Copperstate Schrift:

https://kalligraphieblog.wordpress.com/ ... ibschrift/" onclick="window.open(this.href);return false;

Dass die Schrift schlecht lesbar gewesen sein soll, dem wiederspricht schon, wie ich finde, dass sie sich vom 16. bis zum 20. Jahrhundert halten konnte. Vor allem gehörten Kunst und Pädagogik noch sehr lange untrennbar zusammen. In Großbritannien gab es sicherlich schon wesentlich früher Bestrebungen nach einer Vereinfachung der englischen Sprache, schon wegen der vielen Kolonien. In den USA war man dagegen schon früh bemüht, die vorhandenen Schriften zu einer möglichst einfach zu lesenden und zu verstehenden Wirtschaftssprache umzugestalten.
ehs_laa hat geschrieben: Die Vereinheitlichung/Vereinfachung der Schreibschriften durch Suetterlin (er hat die deutsche UND die lateinische Schrift standardisiert, weshalb es eigentlich falsch ist, nur die deutsche als Suetterlin zu bezeichnen - wir haben eigentlich auch Suetterlin gelernt) war einer von vielen Versuchen, beide Schriftarten noch beibehalten zu koennen. In den Zwanziger Jahren bein Einfuehrung von Suetterlin aber waren Fraktur und Deutsche Schreibschrift definitiv schon dem Tode geweiht.
Solche Anpassungen gab es meines Wissens nach auch aufgrund von neuartigen Erfindungen bei den Schreibgeräten. Diese Erfindungen machten eine andere Schreibhaltung möglich, an die sich die Schriftarten anpassen sollten. Die englische Copperstate Schreibschrift wurde für ein bestimmtes Schreibgerät geschaffen, sie wurde ausschließlich mit der Spitzfeder geschrieben. Damit war ein gleichmäßiges Schreiben dieser Schriftart möglich und einfach. Auch Sütterlin hatte sich bei seiner Schrift an damals neuartigen Schreibgeräten orientiert und hat sie speziell darauf abgestimmt. Die Süttlerlin-Schrift war an die Gleichzugfeder (Kugelspitzfeder) und die Schnurzugfeder (Redisfeder) ideal angepaßt.

Ich habe nochmals recherchiert. Aber ich konnte keine Hinweise finden, dass es vor 1941 schon eine nennenswerte Absicht gegeben haben soll, die schon seit so vielen Jahrhunderten etablierten gebrochenen Schriftarten aufzugeben. Hast du Quellen dafür? Sütterlin wurde 1914 in Preußen offiziell eingeführt und verbreitete sich daraufhin sehr schnell in die anderen deutsche Länder.
ehs_laa hat geschrieben: Das aenderte sich nach der Machtuebernahme der Nazis 1933, denn diese hielten zunaechst grosse Stuecke auf die Frakturschrift, die als besonders germanisch angesehen wurde. Die Verwendung dieser Schriften war z.B. Juden unter Strafe verboten.
Viele neue Frakturschriften wurden entwickelt, es kam zu einer regelrechten Bluete. Aber der Groessenwahn, moeglichst die ganze Welt beherrschen zu wollen, brachte es natuerlich mit sich, dass man erkanne, dass man die Deutschen Schriften nicht ueberall einfuehren kann, dort wo sie seit Jahrhunderten abgeschafft waren. Die besetzten Voelker mussten die deutschen Befehle und Anordnungen ohne Schwierigkeiten lesen koennen. Daher machte man eine Kehrtwende um 180 Grad und behauptete ploetzlich, dass die Frakturschriften juedischen Ursprungs seien, man sprach von "Judenlettern".
Ja, die Nazis haben damals, so wie alle Ideologen das immer wieder gerne tun, mit Vorliebe die alten Traditionen vereinnahmt und haben sie später in ihrem Sinne umgedeutet. Dabei ist das absoluter Quatsch, denn mit den Germanen haben die alten Schriftarten überhaupt nichts zu tun. Denn die konnten in der Regel noch nicht einmal schreiben... Die Fraktur- und die Kurrentschrift waren eine Erfindung der Neuzeit. Anhand solcher Widersprüche kann man aber sehr leicht erkennen, dass Ideolgien sich nie nach der Wirklichkeit richten. Vielmehr schaffen sie sich eine eigene Realität, nach der sich alle anderen zu richten haben. Zunächst werden Traditionen vereinnahmt und dann werden sie umgedeutet, um den eigenen Herschafftsanspruch darüber zu untermalen. Das ist im Grunde aber einfach nur ein dummes Verhalten und das hat historisch auch keinen Bestand.
ehs_laa hat geschrieben: So konnte man diese dann problemlos aus dem Verkehr ziehen. Treibende Kraft war aber nicht J. Goebbels, sondern M. Bormann, der durch seinen Erlass vom Jan. 1941 schliesslich die gebrochenenen Druckschriften und Deutschen Schreibschriften verbot, was sich dann bis heute gehalten hat.
Trotzdem gibt es natuerlich heute immer noch Liebhaber der gebrochenen Schriften, und nicht nur in Deutschland.
Ja, Martin Bormann war der offizielle Beamte, der den Erlass unterzeichnet hat. Joseph Goebbels hatte als Propagandachef die wichtige Aufgabe, die alten Schriftarten propagandistisch zu verunglimpfen, um die Abschaffung im Sinne Hitlers zu rechtfertigen. Was beiden ja nur die Bedeutung von Lakaien gibt.

Mir kommt es aber eigentlich nur darauf an, dass ich die Abschaffung der Schönschriften bedauere. Ich finde die alten kunstvollen Schriftarten einfach nur schön. Das hatte auch im lateinischen Sprachraum lange Zeit eine große Bedeutung. Vor allem ist es, wie ich finde, ein riesiger Unterschied, ob ich in Druckschrift schreiben muss oder ob ich in Schreibschrift schreiben darf. Die Schreibschrift fördert auch die wichtigen feinmotorischen Fähigkeiten. Das war in der Pädagogik, neben dem Kunstaspekt, ebenfalls ein wichtiges Anliegen der alten Schreibmeister. Heute spricht man immer häufiger von der Sauklaue, die selbst in akademischen Kreisen weit verbreitet ist. Wie man richtig schreibt, das soll heute im Rahmen der Grundschrift sogar kaum noch vermittelt werden. Jeder soll seinen Schreibstil selbst finden. Die meisten Veränderungen bei der Verwendung von Schriftarten gab es eigentlich erst nach 1945.

Viele Grüße
Ralf

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Realkojack
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Re: Aktuelle Ebay-Funde von allgemeinem Interesse

Beitrag von Realkojack »

Huhu, ich habe mich nie mit alten Schriftarten beschäftigt und finde eure Aufklärung diesbezüglich gut! :hoch :)
Ich muss aber auch zugeben, dass ich mich immer sehr unwohl fühle, wenn ich derartige Schriftzüge heute irgendwo sehe und beziehe das dann auch fast automatisch auf "ewig Gestrige". Dazu wird so eine Schriftart gerne von Musikbands verwendet, die vom Stil her so gar nicht meins sind. Ich nenne es mal "untalentierte Rumgröhlerei". Ich kann nicht mal Beispiele nennen, sehe so Schriftzüge aber manchmal auf Heckscheiben von eher heruntergekommenen Autos.
Realkojack

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Sternvogel
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Re: Aktuelle Ebay-Funde von allgemeinem Interesse

Beitrag von Sternvogel »

Nachvollziehen kann ich das auf jeden Fall gut, Ralf. Leider tun die heutigen Neuideologen oder Nachäffer nichts anderes als diese ideologisch motivierten Umdeutungen in unserer Geschichte einfach zu übernehmen, ohne sie überhaupt jemals zu hinterfragen. Warum auch, es geht ihnen ja nur ums Krawallmachen.

Hätte ich über meine Großmutter (1911 geboren) nicht noch häufig Kontakt mit der Sütterlinschrift gehabt, dann würde es mir vermutlich auch nicht anders gehen. Aber so wußte ich, dass meine Oma ihre Schrift niemals mit den Nazis in Zusammenhang gebracht hätte. Für sie war die Sütterlinschrift einfach nur die ganz normale deutsche Schrift, was sie zu ihrer Zeit auch war. Während die heute gängige Schriftart für sie eben eine lateinische Schrift war. Das hat sie in keinster Weise ideologisch gesehen.

Umso wichtiger finde ich die Aufklärung über solche Zusammenhänge. Damit unsere Geschichte vor 1933 endlich wieder unabhängig von dieser üblen Zeit mit ihren Verzerrungen und Umdeutungen UND ohne Irritationen vorurteilsfrei betrachtet werden kann. Es ist schon schlimm, was die Nazis in nur 12 Jahren, wobei diese 12 Jahre in der Geschichte nicht mehr als ein Fliegenschiss sind, anrichten konnten.

Gelöscht161
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Re: Aktuelle Ebay-Funde von allgemeinem Interesse

Beitrag von Gelöscht161 »

Wildmops hat geschrieben:Kommt noch...

:D :D :D

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sam rothstein
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Re: Aktuelle Ebay-Funde von allgemeinem Interesse

Beitrag von sam rothstein »

Merkur Charly Chrom Edition?
https://www.ebay.de/itm/Spielautomat-ME ... Sw8EhdCng3" onclick="window.open(this.href);return false;
Gruß
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Realkojack
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Re: Aktuelle Ebay-Funde von allgemeinem Interesse

Beitrag von Realkojack »

Irgendwie optisch witzig. Ich stelle mir gerade einen Raum voll solcher Chromgeräte vor.
Am besten noch vor einer Spiegelwand aufgestellt. :D
Realkojack

Rheingold
Beiträge: 342

Re: Aktuelle Ebay-Funde von allgemeinem Interesse

Beitrag von Rheingold »

Und an der Decke einen angestrahlten Discowürfel ... ;-)

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ehs_laa
Beiträge: 112

Re: Aktuelle Ebay-Funde von allgemeinem Interesse

Beitrag von ehs_laa »

Hallo Ralf,
vielen Dank fuer Deine erneuten Ausfuehrungen zum Schrift-Thema.
Natuerlich habe ich Quellen fuer den sog. Fraktur-Streit in Deutschland, der schon seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert in Deutschland herrschte.
Dies spiegelt sich in allen Typographie-Fachzeitschriften der damaligen Zeit wider - ich besitze viele im Original (bin sozusagen Schriftsetzer und Buchdrucker in der fuenften Generation), im uebrigen auch viele Schrifttypen ebenfalls im Original als Letter, auch die sog. Welt-Fraktur, mit der der Schriftschneider Spitzenpfeil 1916 noch einmal versucht hat, eine Lanze fuer Fraktur zu brechen, in dem er sie soweit moeglich an die Antiqua angepasst hat (ich nutze diese Schrift sehr viel und sie gefaellt fast jedem).
Ich meinte ja nicht, dass Fraktur- bzw. Kurrent-Schrift grundsaetzlich schlecht lesbar war, aber, was damals auch einhellige Meinung war, dass sie schwieriger lesbar als Grotesk- oder gar Antiqua-Schriften war, als es diese dann gab. Lesen- und Schreiben-Koennen war inzwischen so weit verbreitet, dass man es wirklich allen zugaenglich machen wollte und nicht mehr etwas nur fuer Spezialisten.
Bis ins 20. Jahrhundert hinein (in die Generation unserer Gross-/Urgrosseltern) mussten Schueler beide Schriftfamilien (gedruckt und geschrieben) beherrschen [ich habe das alles auch noch gelernt]. Deutsche Schreibschrift galt als Schoenschrift und wurde immer in separaten Heften mit separater Lineatur geuebt.
Fraktursatz war aber auch erheblich schwerer zu erstellen als Antiqua/Grotesk wegen der vielen Ligaturen. Ausserdem mussten lateinische oder andere romanische Fremdwoerter dann im Fraktursatz doch in Antiqua gesetzt werden. Das ist besonders auffaellig in alten Buechern, wo z.B. bei Namenslisten die Titel vor den Personen (Prof. Dr. oder einfach nur Dr.) in Antiqua gesetzt waren. Beim Aufkommen von mechanischen Setzmaschinen und Schreibmaschinen Anfang des 20. Jahrhunderts wurde es dann ganz absurd, weil eigentlich immer diese beiden Schriftfamilien mit ihren vielen Sonderzeichen im Frakturzeichensatz vorgehalten werden mussten.
Natuerlich ist das Quatsch, dass Fraktur eine besonders deutsche Schrift ist, sie stammt ja von alten meist in Latein verfassten Handschriften. Die Nazis haben eben einfach alles so gesehen und missbraucht, wie es ihnen in den Kram passte - ohne Ruecksicht auf Wahrheit.
Ich finde es auch sehr schade, dass es Zeiten gab, in der auf schoene Schrift nicht mehr viel Wert gelegt wurde, denke aber auch, dass sich das inzwischen wieder etwas gebessert hat. Heute hat man doch alle Freiheiten und kann zu Hause mit dem PC schoene Drucksachen erstellen oder auch Kalligrafie betreiben. Ich persoenlich mache das natuerlich viel lieber mit den Handsatzlettern und Buchdruckmaschinen, mit denen schon mein Urgrossvater gearbeitet hat.

Viele Gruesse
Harald

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Realkojack
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Re: Aktuelle Ebay-Funde von allgemeinem Interesse

Beitrag von Realkojack »

Kalligrafie fiel mir gerade auch ein. Mein Vater (Jahrgang 1940) hatte in seiner Prüfung zum Malermeister dieses noch zu können. Jüngere Malermeister, die mir in den letzten Jahren begegnet sind, schafften es nicht mal, 3 normale Sätze "irgendwie" fehlerfrei zu schreiben.
Ist schon schade, was so alles verloren geht. :cry:
Realkojack

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Sternvogel
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Re: Aktuelle Ebay-Funde von allgemeinem Interesse

Beitrag von Sternvogel »

Hallo Harald,

das ist ja sehr interessant, dann stehst du bei den Schriften und ihren Geschichten in der Tat in der ersten Linie. :) Das erklärt auch gut dein gewachsenes Interesse daran. Bei mir liegt mein Interesse wohl hauptsächlich an meiner engen Bindung zu meiner Großmutter und weil sie mich halt noch mit den altdeutschen Schriften konfrontiert hat. Aber nicht nur deswegen, sondern auch, weil die Schriften natürlich immer zur Geschichte dazu gehören. Denn die hauptamtlichen Historiker müssen die alte Schriften sogar noch erlernen.

Wenn man einen Überblick über die geschichtlichen Abläufe hat, dann ist es ohnehin klar, dass auch die Fraktur einen lateinischen Ursprung haben musste. Denn schließlich war Latein vor allem im Mittelalter sehr lange eine von der Kirche stets gut gehütete Weltsprache. Es gab für eine lange Zeit obendrein nur sehr wenige Leute außerhalb des Klerus, die überhaupt schreiben und lesen konnten. Die Fraktur wurde anscheinend stark beeinflusst von der romanischen Gotik, in der auch die Architektur stark gebrochene Linien erfuhr. Auch sehr interessant ist, dass der Terminus "Deutsche Schrift" noch nicht einmal in Deutschland selbst entstanden ist, sondern wahrscheinlich erstmals in Italien (lettera tedesca) geprägt wurde. Und die Verbreitung der Fraktur war in der Tat längst nicht nur auf die deutschen Länder begrenzt. Einen großen Anteil an der Verbreitung der Fraktur in den deutschen Ländern hatte vermutlich die deutsche Bibelübersetzung von Martin Luther und die Schriften von Albrecht Dürer.

Die Welt-Fraktur ist mir noch nicht begegnet, das ist auch sehr interessant. Warum hat sie sich damals denn nicht durchsetzen können? Diese Schrift wäre in der Tat ein guter Kompromiss zwischen der Antiqua und der Fraktur gewesen, weil sie für jedermann gut lesbar war.

Für Interessierte habe ich im Netz zwei Webseiten gefunden, auf denen die Geschichte der alten Schriftarten sehr schön dokumentiert wird. Auf der ersten Webseite kann man auch den Erlass zu dem Verbot der Fraktur zugunsten der Antiqua von Martin Bormann aus dem Jahr 1941 sehen, so wie er damals im Original verfaßt wurde. Demnach war die deutsche Schrift auf einmal nicht mehr germanischen Ursprungs, so wie ursprünglich behauptet, sondern gotisch. Noch dazu angeblich jüdischer Herkunft. Man drehte es halt immer so, wie man es gerade haben wollte.

https://www.typolexikon.de/fraktur-schrift/" onclick="window.open(this.href);return false;

https://www.bfds.de/der-bund/schriftgeschichte/" onclick="window.open(this.href);return false;

Viele Grüße
Ralf

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Realkojack
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Re: Aktuelle Ebay-Funde von allgemeinem Interesse

Beitrag von Realkojack »

Na hier haben sich aber zwei gesucht und gefunden. :) :hoch ::134::
Realkojack

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