Glücksspiel soll an die Leine

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Gast

Glücksspiel soll an die Leine

Beitrag von Gast »

Unterhaltung: Bundesländer planen massive Auflagen / Branche wehrt sich
Glücksspiel soll an die Leine

Berlin. Die Glücksspiel- und Automatenbranche muss deutliche Einschnitte befürchten. Die 16 Bundesländer loten massive Auflagen für das gewerbliche Automatenspiel aus. Nach einem gestern bekanntgewordenen Papier sollen unter anderem der maximale Gewinn und Verlust deutlich gesenkt werden. Ziel der Veränderungen müsse es sein, "den Charakter der Automaten als Unterhaltungsspiele zu stärken, den Glücksspielcharakter zurückzudrängen und so das Suchtpotenzial der Geräte zu minimieren". Kritik kam vom Verband der Deutschen Automatenindustrie VDAI.

Die Länder würden eine starke Einschränkung des gewerblichen Spiels fordern, ohne ihre eigenen Glücksspielangebote wie Spielbanken und Sportwetten zu beschneiden, kritisierte Verbandschef Paul Gauselmann. Die Automatenindustrie habe ihre Hausaufgaben gemacht: Mit der Spielverordnung von 2006 sei der finanzielle Aufwand für eine Stunde Spiel am Automaten deutlich gesunken.

Die Zahl der Spielenden sei hingegen gestiegen, sagte Gauselmann, Gründer des führenden deutschen Herstellers von Glücksspielautomaten im ostwestfälischen Espelkamp. Dies treffe auch auf die Gesamteinnahmen der Automatenwirtschaft zu, die um 25 Prozent in den letzten acht Jahren gewachsen seien. Zugleich seien in diesem Zeitraum die Umsätze im staatlichen Lotto um 18 Prozent, der Spielbanken um 44 Prozent und der Oddset-Wetten um 68 Prozent gesunken. Das illegale Spiel im Internet habe sich aber vervielfacht. Daraus müssten die Politiker nun die richtigen Schlüsse ziehen. Die Branche hatte 2010 einen Umsatz von mehr als fünf Milliarden Euro erzielt.
Am Donnerstag erste Beratungen

Ob die von den Staatskanzleien der Länder vorgeschlagenen Maßnahmen am Ende so umgesetzt werden, ist offen. Unklar ist unter anderem, ob das Wirtschaftsministerium die Maßnahmen so mitträgt. Am Donnerstag kommen die Ministerpräsidenten der Länder zu Beratungen zusammen. Bundesweit geht es um etwa 8000 Spielhallen mit 165 000 Geld-Gewinn-Spiel-Geräten und etwa 60 000 Gaststätten mit 70 000 solcher Geräte. Eine mögliche schärfere Kontrolle gewerblicher Spielhallen und der Automatenspiele ist Teil der Beratungen der Länder und des Bundes über die fällige Neuordnung des staatlichen Glücksspielmonopols.

Spielhallen fallen nicht unter den Glücksspielstaatsvertrag der Länder, sondern unterliegen der Gewerbeordnung, für die der Bund zuständig ist. In den Ländern gibt es Bestrebungen, das staatliche Glücksspielmonopol auf das gewerbliche Spiel zu übertragen.

Die Staatskanzleien - also die Regierungszentralen der Länder - haben neun Auflagen vorgeschlagen, wie aus dem Papier hervorgeht, das der Nachrichtenagentur dpa vorliegt und über das die "Süddeutsche Zeitung" bereits berichtet hatte. So soll der Gewinn pro Stunde künftig maximal 300 statt 500 Euro betragen und der Verlust höchstens 48 statt derzeit 80 Euro. Auch müsse ein Spiel mindestens 15 bis 20 Sekunden dauern statt derzeit nur fünf Sekunden. Spielpausen sollen zudem strenger kontrolliert und "nach einer Stunde als vollständige Spielunterbrechung/Nullstellung" ausgestaltet werden.

Quelle:dpa
Zuletzt geändert von Gast am 17.05.2018, 23:59, insgesamt 8-mal geändert.

Gast

Re: Glücksspiel soll an die Leine

Beitrag von Gast »

Spielautomaten am Pranger
Bund und Länder dringen auf eine Verbesserung des Jugend- und Spielerschutzes. Die Glücksspielbranche fürchtet deutlich schärfere Regeln - und bangt um ihr Geschäft.

Wie die Berliner Senatskanzlei am Montag bestätigte, fordern die Länder vom Bund, die Spielsummen stärker zu begrenzen und das Spiel langsamer zu machen. Dadurch soll das Suchtpotenzial sinken. "Es geht hier darum, unsere Branche abzuschaffen", sagte dagegen der Chef des größten Anbieters Gauselmann, Paul Gauselmann. Würden die Forderungen erfüllt, drohe sein Geschäftsmodell zu kippen - zugunsten des Lotto- und Wettmonopols der Länder.
Die Automaten rücken derzeit ins Zentrum der Diskussion um den Spielerschutz. Sie würden die Sucht am stärksten fördern. Zugleich haben sie großen Anteil am Glücksspielmarkt: 2008 wanderten nach Angaben der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen mehr als 8,1 Mrd. Euro in die Münzschächte. Das war ein Marktanteil von 32,6 Prozent.

Den Forderungen zufolge sollen Automaten unter anderem stündlich maximal 300 statt 500 Euro Gewinn ausschütten und der höchstmögliche Verlust bei 48 statt 80 Euro liegen. Da häufiger verloren als gewonnen wird, verbleibt eine Differenz im Automaten. Dieser Rohgewinn der Betreiber soll von im Schnitt 33 auf 20 Euro pro Stunde und Automat sinken.
Das für die Regulierung der Geräte zuständige Bundeswirtschaftsministerium überarbeitet derzeit ohnehin die entsprechende Verordnung - "zur deutlichen Verbesserung des Spieler- und Jugendschutzes", sagte ein Ministeriumssprecher. Eine Untersuchung hatte ergeben, dass die zuletzt 2006 geänderten Regeln diese nicht ausreichend erfüllen.

Zugleich verhandeln die Länder über einen neuen Glücksspielstaatsvertrag für Lotto und Sportwetten. Den alten hatte der Europäische Gerichtshof gekippt - unter anderem weil Deutschland Glücksspiele nicht einheitlich regelt. Ohne eine Neuordnung droht das Monopol der Länder deshalb zu fallen. Dann aber drohen Milliardenausfälle in den Etats.
Gauselmann nannte die Forderungen eine "Vernichtungswelle". Es gehe nur darum, Monopolgewinne zu sichern. "Der Staatsvertrag ist misslungen - und jetzt sucht man in uns einen Schuldigen, der dafür büßen soll." Er kündigte an, notfalls auch gerichtlich gegen neue Regeln vorzugehen.
Die Gauselmann-Gruppe machte nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr rund 1,5 Mrd. Euro Umsatz mit Spielstätten, dem Bau von Automaten und Spielen im Internet. Rund 60 Prozent davon entfielen auf Deutschland. Die Gewinnmarge habe im oberen einstelligen Prozent bereich gelegen. Genaue Zahlen nennt das Unternehmen nicht. Zuletzt war es wegen angeblich verdeckter Parteispenden in die Schlagzeilen geraten.

Quelle: FTD
Zuletzt geändert von Gast am 17.05.2018, 23:59, insgesamt 8-mal geändert.

jsww
Beiträge: 535

Re: Glücksspiel soll an die Leine

Beitrag von jsww »

so_isses hat geschrieben: Spielpausen sollen zudem strenger kontrolliert und "nach einer Stunde als vollständige Spielunterbrechung/Nullstellung" ausgestaltet werden.
Vollständige Nullstellung würde ja bedeuten, das alle Punkte umgebucht und ausgezahlt werden müssen. ::105::
Wie soll das gehen wenn jemand mehr als 500€( oder evtl 300€) auf dem Zähler hat.

Oder verstehe ich da was falsch :???:

Gruss
Jörg
Zuletzt geändert von jsww am 17.05.2018, 23:59, insgesamt 8-mal geändert.

leinadbhv
Beiträge: 315

Re: Glücksspiel soll an die Leine

Beitrag von leinadbhv »

Dann mal gute Nacht Glücksspielbranche.
Dann werden wohl bald die alten Zeiten wiederkommen.

Ich kann zwar teilweise verstehen, dass man nun härter vorgehen will denn mit 3.3 hat man es ja nun wirklich ziemlich übertrieben. Aber die Vorschläge finde ich eindeutige zu hart.

Aber was denkt sich die Politik nur wieder?
Denken die, dass man viele Spieler damit abschreckt und zur völligen Abstinenz bringt?
Schon mit 4.1 wanderten viele ins Internetglücksspiel ab.
Wenn das so durchgesetzt wird, wird es nochmal massiver.

Das kann nun auch nicht Sinn und Zweck der Sache sein.
Zuletzt geändert von leinadbhv am 17.05.2018, 23:59, insgesamt 8-mal geändert.

jsww
Beiträge: 535

Re: Glücksspiel soll an die Leine

Beitrag von jsww »

@ leinadbhv

Der Poltik geht es doch nicht wirklich um den Spielerschutz :roll:

Das ist doch nur das Deckmäntelchen :mrgreen:

Die wollen die staatlichen Automatencasinos schützen weil sie dort die ganzen Einnahmen bekommen :shock:

Gruss
Jörg
Zuletzt geändert von jsww am 17.05.2018, 23:59, insgesamt 8-mal geändert.

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ChriPo
Beiträge: 289

Re: Glücksspiel soll an die Leine

Beitrag von ChriPo »

Der Poltik geht es doch nicht wirklich um den Spielerschutz
Endlich mal jemand, der es begriffen hat.
Egal, ob Spielerschutz, Umweltschutz oder Gesundheit: Es geht dabei nur um das liebe Geld! Die vollmundigen Phrasen der Politiker, sich um das Wohl der Bevölkerung zu bemühen, kann ich nicht mehr hören.
Wenn man wirklichen Spielerschutz wollte, müsste man das gesamte Spiel ums Geld verbieten. Allen voran das staatliche Spiel!
Zuletzt geändert von ChriPo am 17.05.2018, 23:59, insgesamt 8-mal geändert.

leinadbhv
Beiträge: 315

Re: Glücksspiel soll an die Leine

Beitrag von leinadbhv »

Das es nicht nur um den Spielerschutz geht ist schon klar.

Aber irgendwie macht es doch alles kein Sinn.

Warum wird dann nicht das Internetglücksspiel legalisiert?
Wenn man das den Casinos überlässt, hat der Staat doch dadurch Steuereinnahmen.
Die Steuerverluste können dadurch doch locker wieder aufgeholt werden.

Kann mir sehr gut vorstellen, dass auch dann viele ausländische Spieler kommen werden weil man wohl ehr auf Deutschland vertraut als auf irgendwelche anderen Staaten wo jeder machen kann was er will.

Aber soweit werden wohl nicht mal die Casinos denken. Die leben ja eh in Deutschland ein paar Jahrzehnte zurück.
Zuletzt geändert von leinadbhv am 17.05.2018, 23:59, insgesamt 8-mal geändert.

spielt
Beiträge: 379

Re: Glücksspiel soll an die Leine

Beitrag von spielt »

Die Staatskanzleien sollen bei diesem Thema ihr Maul halten!
Zuletzt geändert von spielt am 17.05.2018, 23:59, insgesamt 8-mal geändert.

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Doppel Jackpot
Beiträge: 2776

Re: Glücksspiel soll an die Leine

Beitrag von Doppel Jackpot »

Wenn das "kleine Glücksspiel" weiterhin derart beschnitten und an den Rand des Verbotes gedrängt wird, werden die Leute noch mehr auf illegale Internetseiten gehen und Kaschemmen im Schwarzlichtmilieu aufsuchen, wo sämtliche Regeln des fairen Spiels keine Geltung mehr haben.

Denn gespielt wird immer - so oder so.

Die Anzahl der Privatinsolvenzen wird dadurch sicherlich nicht geschmälert.

Und die verlorenen Steuereinnahmen durch das Schwarzspielen zahlen wir doch gerne durch die ein oder andere Steuererhöhung wieder ins Staatssäckle ein. :twisted:

Oder wie wäre es mal wieder mit einer neuen Steuer, wie z.B. der "Spiel-Defizit-Steuer"? :cool:

Schöne Aussichten... :shock:
Zuletzt geändert von Doppel Jackpot am 17.05.2018, 23:59, insgesamt 8-mal geändert.

illusion
Beiträge: 74

Re: Glücksspiel soll an die Leine

Beitrag von illusion »

ChriPo hat geschrieben:
Der Poltik geht es doch nicht wirklich um den Spielerschutz
Endlich mal jemand, der es begriffen hat.
Egal, ob Spielerschutz, Umweltschutz oder Gesundheit: Es geht dabei nur um das liebe Geld! Die vollmundigen Phrasen der Politiker, sich um das Wohl der Bevölkerung zu bemühen, kann ich nicht mehr hören.
Wenn man wirklichen Spielerschutz wollte, müsste man das gesamte Spiel ums Geld verbieten. Allen voran das staatliche Spiel!
Und wenns es der Industrie/Wirtschaft um Sicherung ihre finanziellen Interesse geht muss wieder der berühmte Sprcu mit den gefährdeten Arbeitsplätzen herhalten.
Zuletzt geändert von illusion am 17.05.2018, 23:59, insgesamt 8-mal geändert.

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disa
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Re: Glücksspiel soll an die Leine

Beitrag von disa »

illusion hat geschrieben:Und wenns es der Industrie/Wirtschaft um Sicherung ihre finanziellen Interesse geht muss wieder der berühmte Sprcu mit den gefährdeten Arbeitsplätzen herhalten.
Schaff dir doch ne Kneipe mit Automaten drin an, dann kannst du auch mitreden, nicht vom Standpunkt der Industrie, aber der "Wirtschaft". Manchmal sollte man auch seine kleine Welt verlassen können und mit offenen Augen durch die Gegend rennen. Also quasi aus der "Illusion" mal rauskommen.... ;-)
Zuletzt geändert von disa am 17.05.2018, 23:59, insgesamt 8-mal geändert.
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illusion
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Re: Glücksspiel soll an die Leine

Beitrag von illusion »

disa hat geschrieben:
illusion hat geschrieben:Und wenns es der Industrie/Wirtschaft um Sicherung ihre finanziellen Interesse geht muss wieder der berühmte Sprcu mit den gefährdeten Arbeitsplätzen herhalten.
Schaff dir doch ne Kneipe mit Automaten drin an, dann kannst du auch mitreden, nicht vom Standpunkt der Industrie, aber der "Wirtschaft". Manchmal sollte man auch seine kleine Welt verlassen können und mit offenen Augen durch die Gegend rennen. Also quasi aus der "Illusion" mal rauskommen.... ;-)

Du ich bin schon Jahre bei Goldserie und früher beim Automatenmagazin. Was ich festgellt habe, dass Neuglinhe und User mit wenig Post´s oftmals ganz schön angegangen werden. Scheinbar sollte man damit leben ... Wir einen wohl nichts übtigbleiben es sei denn man wird Mitglied, da wird man siche offener empfangen. :lol:
Zuletzt geändert von illusion am 17.05.2018, 23:59, insgesamt 8-mal geändert.

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Realkojack
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Re: Glücksspiel soll an die Leine

Beitrag von Realkojack »

illusion hat geschrieben:Wir einen wohl nichts übtigbleiben es sei denn man wird Mitglied, da wird man siche offener empfangen. :lol:
Nein, da bist du im Irrtum. Wenn Du dem Verein beitrittst, bist Du darin AUCH ein Neuling. Aus der Nummer kommste damit nicht heraus. :lol: ;-)
Zuletzt geändert von Realkojack am 17.05.2018, 23:59, insgesamt 8-mal geändert.
Realkojack

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disa
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Re: Glücksspiel soll an die Leine

Beitrag von disa »

illusion hat geschrieben: Du ich bin schon Jahre bei Goldserie und früher beim Automatenmagazin. Was ich festgellt habe, dass Neuglinhe und User mit wenig Post´s oftmals ganz schön angegangen werden. Scheinbar sollte man damit leben ... Wir einen wohl nichts übtigbleiben es sei denn man wird Mitglied, da wird man siche offener empfangen. :lol:
:D Naja, so ist das nicht. Aber wenn unterschiedliche Meinungen in Verbindung mit unterschiedlichen Launen aufeinanden prallen kann das schon so aussehen. Nix für ungut! ;-)
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