Diakonie feuert die Spielsuchtexpertin

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Gast

Diakonie feuert die Spielsuchtexpertin

Beitrag von Gast »

Jetzt ist sie weg............

Ich durfte Frau Füchtenschnieder einmal auf einer Podiumsdiskussion erleben. Sie war zum fürchten.


Diakonie feuert die Spielsuchtexpertin

Herforder geben die Landesfachstelle Glücksspielsucht auf / Land NRW muss jetzt neuen Träger suchen

Herford (va). Das Diakonische Werk Herford hat nach fast 25 Jahren Dienstzeit seiner Spielsucht-Expertin Ilona Füchtenschnieder gekündigt. Zugleich gibt der Wohlfahrtsverband zum 30. Juni die Trägerschaft der seit 2002 von Füchtenschnieder geleiteten und vom Land finanzierten NRW-Landesfachstelle Glücksspielsucht auf.

Die 56-jährige Diplompädagogin ist die bekannteste Mitarbeiterin des kirchlichen Wohlfahrtsverbands. Sie hat in Herford beim Diakonischen Werk seit 1987 die erste deutsche Beratungsstelle für Spielsüchtige und deren Angehörige aufgebaut, ist Vorsitzende des "Fachverbands Glücksspielsucht" von über hundert Einrichtungen und Mitglied des Fachbeirats Glücksspielsucht, der die Ministerpräsidenten der Länder berät.

Dabei hat sie sich immer wieder als kompromisslose Kritikerin der Casino- und Automatenindustrie hervorgetan, deren ihrer Meinung nach übergroßen Einfluss auf die Glücksspiel-Gesetzgebung sie eindämmen will. In zahlreichen Anhörungen und Medienauftritten setzte die Trägerin des NRW-Landesordens sich für die Rechte von Spielern und mehr Therapieangebote für Spielsüchtige ein. In der Glücksspielszene wird sie oft als Gegenspielerin des im 40 Kilometer von Herford entfernten Espelkamp residierenden größten deutschen Spielautomatenherstellers Gauselmann wahrgenommen.

Doch jetzt hat das Diakonische Werk sich von ihr getrennt. Die Geschäftsführung begründet die Trennung mit dem Ergebnis einer internen "Aufgabenkritik" vom letzten Frühjahr und einer dort beschlossenen "Umstrukturierung". Man wolle als kleines Werk keine überregionalen Aufgaben mehr wahrnehmen, sagt Geschäftsführer Christian Lümkemann: "Ich kann als Geschäftsführer die Dienst- und Fachaufsicht nicht mehr leisten."

Zugleich räumt Lümkemann allerdings interne Querelen in und mit der Landesfachstelle ein. Er beklagt etwa, dass Füchtenschnieder zahlreiche Medienauftritte nicht mit der Geschäftsführung abgesprochen und zu selten ihre Zugehörigkeit zum Diakonischen Werk erwähnt habe. Mitarbeiter hätten sich zudem über zu hohe Arbeitsbelastung in der Fachstelle beschwert. Der Geschäftsführer beruft sich darauf, dass die Mitarbeitervertretung der Kündigung zugestimmt habe.

Das Land NRW habe er bereits vor einem Jahr über die Ausstiegs-Absicht informiert. "Das Land hätte genügend Zeit gehabt, einen anderen Träger zu finden." Kurz vor Weihnachten habe er dann fristgerecht zum 30. Juni gekündigt. Die Kündigung sei inzwischen rechtskräftig.

Füchtenschnieder selbst äußert sich zu der Affäre nicht. Sie wolle ihre Tätigkeit bei einem anderen Träger fortsetzen, teilt sie mit. Sie bestätigt lediglich, dass die Geschäftsstelle des Fachverbands von Herford nach Bielefeld umziehen werde.

Im Herbst hätte sie ihr Dienstjubiläum bei der Diakonie gefeiert. Jetzt ist sie ab Juli vorerst arbeitslos. Für die drei weiteren Mitarbeiter der Fachstelle sind nach Auskunft des Diakonischen Werkes inzwischen andere Aufgaben gefunden worden.

Das NRW-Gesundheitsministerium sucht unterdes weiter nach einem neuen geeigneten Träger für seine Spielsucht-Fachstelle: "Das ist eine wichtige Einrichtung für NRW", bekräftigt Pressesprecher Christoph Meinerz die Haltung des Ministeriums. "Die Arbeit der Fachstelle hat sich grundsätzlich bewährt und soll in neuer Trägerschaft fortgeführt werden."

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Zuletzt geändert von Gast am 16.05.2018, 21:18, insgesamt 9-mal geändert.

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ChriPo
Beiträge: 289

Re: Diakonie feuert die Spielsuchtexpertin

Beitrag von ChriPo »

:hoch :hoch
Mehr will ich dazu nicht sagen!
Zuletzt geändert von ChriPo am 16.05.2018, 21:18, insgesamt 9-mal geändert.

adrian
Beiträge: 1030

Re: Diakonie feuert die Spielsuchtexpertin

Beitrag von adrian »

Frau Füchtenschnieder hat durchaus sinnvolle Ansätze in Ihren Argumentationen, hat sich aber in den 25 Jahren kein einziges Mal mit irgendetwas sinnvolles duchsetzen können.

Natürlich ist die Automatenlobby ein übermächtiger Gegner-

Aber wenn man ständig Maximalforderungen stellt, musste Sie gegen diesen Gegner auf die " Schnauze " fallen.

Neid innerhalb des eigenen Ladens etc. haben wohl das übrige dazu beigetragen-
Zuletzt geändert von adrian am 16.05.2018, 21:18, insgesamt 9-mal geändert.

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Günter
Beiträge: 2825

Re: Diakonie feuert die Spielsuchtexpertin

Beitrag von Günter »

Die Frau war schon in Ordnung. Ich weiß nicht, welche internen Probleme es da gab. (Wenn ich immer betonen müßte, mein Job würde von Gott finanziert werden, würde ich auch Probleme bekommen.)

Man stelle sich vor, ein Rösler, oder ein Westerwelle würde ihre Aufgabe übernehmen. Außer hohlen Sprüchen würde man nichts hören.

Günter
Zuletzt geändert von Günter am 16.05.2018, 21:18, insgesamt 9-mal geändert.

bingo2007
Beiträge: 102

Re: Diakonie feuert die Spielsuchtexpertin

Beitrag von bingo2007 »

Die Geschichte ging weiter!
...Dass der frühere Arbeitgeber eine Funktion bei einem von der Gekündigten häufig kritisierten Lobbyisten bekleidet, lässt Debattierer leicht an ein Komplott denken. Lümkemann, der die Spielsucht-Beratung in Herford mit aufbaute und die Landesfachstelle dorthin holte, gehört dem Kuratorium einer Stiftung des Espelkamper Automaten-Industriellen Paul Gauselmann an...
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...und wieder ein Tag später
Unterdessen hat der Herforder Superintendent Michael Krause die Arbeit der Landesfachstelle und ihrer Leiterin ausdrücklich gewürdigt. Deren "politischer" Ansatz sei ebenso bedeutsam wie die – vom Diakonischen Werk weiter geführte – konkrete Beratung von Spielsüchtigen und dürfe nicht gefährdet werden.

Er sei froh, dass sich ein fließender Übergang zu einem neuen Träger abzeichnet. Der Kirchenkreis Herford habe dem Land NRW schon zuvor die Bereitschaft signalisiert, die Trägerschaft notfalls selbst direkt zu übernehmen.

Zur Mitarbeit des DW-Geschäftsführers Christian Lümkemann in einer Stiftung des Glücksspielunternehmers Gauselmann äußerte er sich distanziert: Er gehe davon aus, dass es sich um eine ordnungsgemäß genehmigte ehrenamtliche Mitarbeit handle, die allerdings im Aufsichtsrat des DW noch einmal zur Sprache kommen werde.
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Zuletzt geändert von bingo2007 am 16.05.2018, 21:18, insgesamt 9-mal geändert.
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Esteka
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Re: Diakonie feuert die Spielsuchtexpertin

Beitrag von Esteka »

Die Suchtberatungsstelle zieht von Herford nach Bielefeld um. Da kann ich dann ja nach jedem Spielenachmittag zum Kaffee hingehen und mich therapieren lassen :D
Zuletzt geändert von Esteka am 16.05.2018, 21:18, insgesamt 9-mal geändert.
Spieler sind Menschen, die dem Glück eine Chance geben. (Werner Mitsch)

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Günter
Beiträge: 2825

Re: Diakonie feuert die Spielsuchtexpertin

Beitrag von Günter »

Esteka hat geschrieben:Die Suchtberatungsstelle zieht von Herford nach Bielefeld um. Da kann ich dann ja nach jedem Spielenachmittag zum Kaffee hingehen und mich therapieren lassen :D
Das kannst Du auch jetzt schon:

Fachstelle Glücksspielsucht Bielefeld

Günter
Zuletzt geändert von Günter am 16.05.2018, 21:18, insgesamt 9-mal geändert.

Gast

Re: Diakonie feuert die Spielsuchtexpertin

Beitrag von Gast »

Also, da fällt mir nichts mehr ein, wenn ich so einen Schwachsinn lese.

Drei Fragen an Ilona Füchtenschnieder

Ilona Füchtenschnieder arbeitet beim Fachverband Glücksspielsucht,


Geldspielautomaten sollen seltener werden. Reicht das aus?

Füchtenschnieder: Das ist nötig, um das Glücksspiel zu regulieren. Der europäische Gerichtshof hat das schon angemahnt, aber der Bund war bisher untätig. Die Ausweiskontrollen und Sperren in Casinos haben gezeigt, dass härte Regeln Spielsucht reduzieren.

Warum sollten Bürgermeister die Gesetzesänderung befürworten? Schließlich verlieren sie dadurch Steuergelder.

Füchtenschnieder: Jeder Euro, der im Geldautomaten verschwindet, kann nicht woanders ausgegeben werden. Spielsucht hat Wohnungslosigkeit, mehr Kriminalität und Familienverbrechen zur Folge. Es ist also für die Lebensqualität in einer Kommune gut, wenn sie weniger Spielstätten hat.

Welchen Sinn macht der Widerstand gegen Geldspielautomaten, wenn im Internet munter gezockt werden kann?

Füchtenschnieder: Viel, denn das Zocken im Internet ist verboten. Wer verliert, muss deswegen nicht zahlen. Abgesehen davon: Sie verlieren da sowieso nur.

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Zuletzt geändert von Gast am 16.05.2018, 21:18, insgesamt 9-mal geändert.

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GS33
Beiträge: 14222

Re: Diakonie feuert die Spielsuchtexpertin

Beitrag von GS33 »

Das verstehe ich jetzt aber nicht.::105:: Zocken im Internet ist verboten; gut, da werden sich die gesetzestreuen Bürger dran halten.
Aber warum kann man denn dann Kriminalität und Familienverbrechen nicht auch verbieten? Dann könnten die Menschen weiter spielen.

Sind Familienverbrechen jetzt gleichzusetzen mit Bandenverbrechen, wenn also gleich eine ganze Familie organisiert eine Bank überfällt, ist das, wenn einer seinen kleinen Bruder verhaut, oder ist das, wenn so Leute wie Suchtexpertinnen eine Familie gründen?
7000 3774

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