Gauselmann-Gruppe steigert Umsatz auf 1,077 Milliarden Euro

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Gauselmann-Gruppe steigert Umsatz auf 1,077 Milliarden Euro

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6 306 Mitarbeiter im In- und Ausland / Investitionsvolumen sinkt / Unternehmensgründer Paul Gauselmann wettert gegen Glücksspielstaatsvertrag


Gauselmann-Gruppe steigert Umsatz auf 1,077 Milliarden Euro


Rahden - ESPELKAMP · Von einem ökonomisch „durchaus zufrieden stellenden“ Geschäftsjahr 2011 sprechen Paul und Michael Gauselmann, Vorstandssprecher der Espelkamper Gauselmann-Gruppe, in dem gestern vorgestellten Geschäftsbericht des Automatenherstellers.

Die selbst gesteckten Ziele habe man erreicht und das Geschäftsvolumen des Vorjahres mit 1,704 Milliarden Euro um rund zehn Prozent übertroffen (2010: 1,543 Milliarden Euro). Der Umsatz stieg im vergangenen Jahr auf 1,077 Milliarden Euro an (2010: 982 Millionen Euro). Leicht über dem Niveau des Vorjahres liegt die Zahl der Mitarbeiter. 6 306 Frauen und Männer arbeiten im In- (5 250) und Ausland (1 056) für das ostwestfälische Familienunternehmen mit Sitz in Espelkamp. Von den Beschäftigten sind laut dem Geschäftsbericht des Automatenherstellers 179 Auszubildende und Trainees.

Das Investitionsvolumen belief sich 2011 auf insgesamt 194 Millionen Euro, 26 Millionen weniger als noch im Vorjahr. Investiert wurde in die Entwicklung neuer Spiele, neuer Technologien und Cabinets (Gehäuse) sowie in den Aus- und Umbau des Filialgeschäftes. „Zudem“, so das Unternehmen, „entfielen erhebliche Mittel auf das Lizenzgeschäft mit Geldspielgeräten.“

„Der Blick nur auf dieses gute Ergebnis greift allerdings zu kurz“, sagen Paul und Michael Gauselmann, denn in politischer Hinsicht musste die Gauselmann-Gruppe Federn lassen. Geprägt war das Jahr für das Unternehmen von der Auseinandersetzung um den so genannten Glücksspielstaatsvertrag der Länder, der am 1. Juli in Kraft treten soll, um Spielsucht zu bekämpfen. „Ungeachtet des zweimaligen Scheiterns soll das Glücksspielmonopol weitestgehend erhalten und gestärkt werden. Das Geldgewinnspiel in Spielhallen und Gaststätten mit kleinem Geld, das gewerblich geregelt ist und nicht zu den Glücksspielen zählt, soll dagegen dem Regelungsregime des Glücksspielvertrages unterworfen und insbesondere im Spielhallenbereich massiv eingeschränkt werden“, so das Unternehmen, dem seine Vorstandsvorsitzenden für die Zukunft eine doppelte Belastung prognostizieren: Zum einen durch die Kaufzurückhaltung der Aufstellunternehmer in Deutschland, zum anderen durch den Ertragsrückgang bei den durch die Gesetzesänderung betroffenen Entertainmentcentern.
In Berlin und Bremen, so Gauselmann, seien die ersten Spielhallengesetze bereits in Kraft getreten. Nach Veränderungen der Vergnügenssteuer und Anhebung der Sperrzeiten seien die Merkur-Spielothek-Filialen in der Hauptstadt „nicht mehr wirtschaftlich erfolgreich zu betreiben“. Gleiches gelte für Bremen.

Für die Bewältigung der anstehenden Herausforderungen habe man die Vorstandsstruktur der Gauselmann-Gruppe optimiert und die Geschäftsaktivitäten umstrukturiert. Dabei entstanden die vier Geschäftsbereiche „Merkur-Säule“ (Entwicklung, Produktion und Vertrieb von Geräten und Systemen in Deutschland), „Merkur International“ (im Ausland), „Spielothek-Säule“ (Spielstätten in Deutschland) und „Neue Medien“ (Sportwetten, Gewinnspiele, internetbasiertes Spiel).

„Im Vertrauen auf den deutschen Rechtsstaat haben wir in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten tausende Arbeitsplätze geschaffen und große Summen investiert. Für unser gutes Recht werden wir kämpfen – mit der Politik und wo das nicht reicht vor Gericht“, so Paul und Michael Gauselmann.

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