Meiner Ansicht nach schränkt es den eigenen Horizont sehr ein, immer und überall nach einer größeren Macht zu suchen. Spielautomaten sind leblose Geräte, konstruiert auf Basis von wissenschaftlichen Erkenntnissen der Physik. Das Individuum entscheidet selbst, ob es das Gerät missbräuchlich verwendet. Oder ob der Spielautomat Anlass zu Freude und Spaß ist. Wenn mir ein Glas beim Spülen aus der Hand rutscht und zerbricht kann ich darin entweder das Wirken Satans, eine Strafe von Gott - oder nur eine unglückliche Verkettung von Umständen (Wasser + Spülmittel = glitschige Oberfläche & Glas + Schwerkraft * harte Fliesen = Scherben) sehen.
Soll heißen: Deine bisherigen Erlebnisse prägen auch deine Wahrnehmung und deinen Charakter. Wenn du eine Vision oder eine Erscheinung hattest und darin Gott oder Jesus Christus gesehen hast, dann bleibt diese Erfahrung allein dir vorbehalten. Niemand sonst kann das genau so erleben, wie du das erlebt hast. Und deshalb ist allein das stellen einer solchen Frage in einem Forum rund um Technik, in welchem Atheisten, Agnostiker, Buddhisten, Christen, Juden, Muslime und anderweitig geprägte Menschen zusammenkommen sehr schwierig. Denn jeder Mensch interpretiert das Erlebte vollkommen anders. Weiterhin können solche Fragen/Threads auch provokant rüberkommen. Entsprechend sind auch bissige Antworten zu erwarten.
Religion und Glaube sollte, so meine Ansicht, Privatsache sein. Und Diskutieren von solchen Themen außerhalb von Interessengemeinschaften derselben kann schnell nach hinten losgehen.
Hier aber noch eine kleine Geschichte eines Zen-Meisters und seines Schülers: (Auszug aus dem Buch "Richtig Leben" von Jürgen Domian)
Für mich ist das eine ganz wunderbare Geschichte, welche zeigt wie irrational es im Zen zugeht. Für andere der reinste Humbug.Ein Schüler fragte seinen Meister: »Was ist Zen? Kannst du es mir in ganz einfachen Worten erklären?«
Darauf der Meister: »Hast du deinen Morgenbrei schon gegessen?«
»Nein«, antwortete der Schüler.
»Dann geh und iss deinen Morgenbrei«, sagte der Meister.
Am nächsten Tag kam der Schüler wieder zu seinem Meister und fragte: »Was ist Zen? Kannst du es mir heute erklären?«
Und der Meister antwortete mit der derselben Frage wie am Vortag: »Hast du deinen Morgenbrei schon gegessen?«
Der Schüler verneinte, und der Meister sagte: »Geh und iss ihn!«
Am dritten Tag dann aß der Schüler seinen Brei, ging zum Meister und fragte: »Was ist Zen?« Und wieder fragte der Meister: »Hast du deinen Morgenbrei schon gegessen?«
»Ja«, sagte der Schüler.
Darauf erwiderte der Meister: »Dann geh und wasch deine Ess-Schale.«
Und das ist gut so.
Liebe Grüße
René